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Dienstag, 5. April 2005 |
Carmelita - Crooked Tree |
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43,14 kmGesamt:
12.939 km |
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Da habe ich mich extra so hingestellt, damit die Sonne am Morgen
mein Zelt trocknet und nun versteckt sie sich hinter dicken Wolken.
Beim Zusammenpacken fallen sogar ein paar Regentropfen. Doch sehr
schnell gewinnt die Sonne die Oberhand und ich kann das Zelt trocken
einpacken. Am Bootssteg wird schon fleißig gearbeitet und auch
die ersten Gäste erscheinen. |
Komischerweise werden sie zur nächsten Tour geschickt. Ich
mache mich auf den Weg, kaufe noch Kuchen, süßes Brot und
eine Cola und strample gegen den immer stärker werdenden Wind.
Das Land ist sehr öde und ich komme mir vor, als ob ich durch
eine mit Bäumen gespickte Heidelandschaft fahre. Es ist nicht
die erhoffte Abwechslung. |
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Was fange ich nur mit der vielen Zeit an, doch bis zum Kanal, oder
Sprachschule, oder doch noch Kuba? Erst einmal ändere ich meinen
Plan für heute, ich nehme den Abzweig nach Crooked Tree, einem
kleinen Dorf im Crooked Tree Wildlife Sanctuary. Als ich es erreiche
und mir im Informationscenter einen Plan besorge, die erste Verwunderung:
Ich bekomme mein Wechselgeld für den Eintritt (8 B$) in US$ zurück.
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Auf meine Frage, ob ich in den Vereinigten Staaten von Amerika gelandet
sei, schaut mich der Angestellte verwundert an. Nach kurzem Hin und
Her bekomme das Wechselgeld in B$.
Das erste empfohlene Hotel gleicht einer Mühlhalde, das zweite
hat zu und das dritte finde ich nicht. Zum Glück finde ich die
vierte Unterkunft. |
Sie liegt direkt an der fast ausgetrockneten Lagune, ich finde einen
schattigen Platz für mein Zelt und schaffe es bei dem immer stärker
werdenden Wind aufzubauen. Im Restaurant sitze ich dann sehr windgeschützt
und kann mein Tagebuch schreiben. Die freundliche Frau aus der Küche
bringt mir einen Krug Saft und ich faulenze in den Tag hinein. |
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Leider lässt der Wind nicht nach. Ich sollte mir mehr dieser
ruhigen Tage gönnen. Ich habe doch so viel Zeit! Doch kaum habe
ich mich an den schönen Tag gewöhnt, taucht eine Frau mit
Lockenwicklern auf und baut sich vor mir auf. Sie erklärt mir,
sie sei die Frau des Besitzers und ich dürfe nicht auf ihrem
Land bleiben. |
Vergeblich diskutiere ich mit ihr, muss dann aber doch einpacken.
Zehn Minuten später sitze ich auf dem Rad und suche mir eine
andere Stelle für mein Zelt. Schnell finde ich eine Hütte,
an der ich nachfrage. „No problemo“. |
Ich stelle mein Zelt auf und die Kinder bringen mit einen Eimer Wasser zum
Waschen. Das ist der kleine Unterschied zwischen Arm und Reich.
Die Lust am Kochen ist mir aber vergangen; es gibt nur süßes
Brot, Fladen und Marmelade.
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