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Montag, 30. August 2004 |
Dom Creek - McBride |
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97,11 kmGesamt:
3207 km |
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Das Wetter sieht heute ein klein wenig freundlicher aus, das heißt
es regnet nicht ununterbrochen. Ich nutze die kurze Pause, um alle
Sachen am Rad zu befestigen. Ich habe schon vorher im Zelt alles eingepackt,
das Innenzelt ausgehängt und verstaut. Dann ist es wenigstens
am Abend trocken und ich kann es wieder einhängen. Als letztes
wandert das nasse Außenzelt in eine Tüte und ich freue
mich schon darauf es aufzustellen.
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Im wieder einsetzenden Regen geht es auf die Straße.
Nach zwei km schaue ich zufällig nach rechts, wo ein Waldweg
abzweigt. Da marschiert ein dicker Bär ganz gemütlich
entlang! Der hätte genauso gut ins Camp kommen können,
das Tor stand ja offen. Ich denke lieber nicht weiter darüber
nach.
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Der Regen beginnt alles zu durchnässen und ich überlege,
wie ich es besser organisieren kann. Ich habe ja noch den Microfaser-Pullover
und er soll ja wärmen und die Feuchtigkeit nach außen abgeben.
In den nächsten Stunden stellt sich heraus, dass es eine gute
Idee war. Es ist unheimlich warm und man fühlt die Feuchtigkeit
nicht so auf dem Körper.
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Zum Glück lässt der Regen etwas nach und sogar die
Sonne taucht ab und zu auf. Warum und weshalb ich es verdient habe,
dass 10 km vor McBride dann Gegenwind einsetzt, kann ich nicht erahnen.
Endlich angekommen führt mich der erste Weg wie immer in die
Info-Zentrale - so etwas gibt es übrigens in jedem kleinen
Örtchen, daran sollte man sich in Deutschland orientieren. |
Leider soll es außer dem Hotel (40 can. Dollar) und dem Backpackers Inn
(55 can. Dollar) keine Unterkunft geben. Nun ist mein Glaube an
die Gerechtigkeit dahin. Also doch Zeltplatz! Auf dem Weg dorthin
treffe ich Lorenz aus dem Frankenland und Lars aus Dresden. Lorenz
kenne ich aus dem Forum und habe schon seit Tagen darauf gewartet,
ihn zu treffen. Wir unterhalten uns und Hauptthema ist und bleibt
das Wetter. Sie haben noch keinen Tag ohne Regen seit Calgary. Wo
sie heute noch hin wollen, weiß der Teufel, es kommt die nächsten
100 km nichts. Ich für mein Teil bevorzuge den Campground.
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Auf meine Frage ob es eine Unterstellmöglichkeit für mein
Rad gibt, schlägt die ältere Dame den Vorbau der Blockhütte
vor und meint es sei bestimmt das richtige für mich. Auf mein“Thank
you“ kommt ihr der Gedanke, das ich für drei Dollar mehr
doch auch die Hütte selbst nehmen könnte. Ich denke nicht
eine Sekunde darüber nach: Für 20 Dollar eine Hütte
mit Heizung und Radio für mich allein, welch ein Luxus. Es ist
echt gemütlich, die Sitzecke, der Ofen, das Doppelstockbett und
das Radio mit Oldiessender. |
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Kaum darüber nachgedacht, wie die beiden sich ärgern würden,
tauchen sie aus dem Regen auf. In Sekundenschnelle hängt die
Hütte voller nasser Klamotten, die Nudeln mit Käsesoße
dampfen auf dem Kocher und die Radlergespräche machen die Runde.
Erst gegen 1:00 morgens geht das Licht aus. |
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