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Montag, 06. September 2004 Beauty Creek- Waterfowl Lake
  90,00 kmGesamt: 3575 km

Es ist der erste Montag im September und damit Feiertag: Labour Day. Auch für mich soll es ein Feiertag werden. Nach einer kalten Nacht unter 0 Grad stahlt die Sonne vom blauen Himmel. Das Warten hat sich gelohnt. Kein Regen und nur wenige schöne Wolken über den schneebedeckten Bergen.  

Gleich beim Abfahren treffe ich Markus und Lisa. Sie sind vor zwei Jahren in Argentinien gestartet, haben Inuvik erreicht, wollen nun den Winter in Europa überbrücken und fahren auf einem großen Bogen nach San Francisco, das sie im April erreichen wollen. Seit 1989 waren sie keinen Winter mehr in Europa. Nebenbei noch ein Jahr Südamerika und ein Jahr Asien. Hätte nicht gedacht, das man als Krankenpfleger so viel Geld verdienen kann.

Der Anstieg zu Icefield Pass (2035m) und dem da „berühmten Gletscher“ ist zu Beginn recht steil und zieht sich dann in die Länge. Ich sage immer hart aber herzlich. Es ist der erste Tag, an dem ich die Kälte so richtig merke. Die Temperaturen steigen nicht mehr groß über 15 Grad und das nur in der Sonne. Doch die treibt bei den Ansteigen dann das Wasser aus den Poren. Für mich zeigt sich schon im Anstieg, dass der Trailer mich bremst und ich nicht mit dem Tempo der beiden anderen mithalten kann. Es stellt sich immer wieder heraus, dass ich mit Trailer bis zu fünf km/h langsamer bin. In den Abfahrten sind es mehr als zehn bis fünfzehn.

Die Übertreibung mit dem Icefield - Gletscher ist mal wieder typisch für Nordamerika. Ich finde der Vergleich mit dem Eiffelturm oder den Niagarafällen hinkt einfach und ich finde die vielen kleinen Gletscher am Rande viel beeindruckender. Aber es passt ins Bild der Straße, die ja auch „the most famous of the world" ist. Ich genieße das Wetter und das Radfahren und weiß, es ist eine der schönsten Straßen der Welt. Wenn man einmal die Möglichkeit hat sie zu sehen, sollte man es tun.


Mitten auf der Abfahrt bremsen diesmal vier Mufflons den fließenden Verkehr. Sie haben beschlossen die Straße zu überqueren und nehmen sich dazu viel Zeit. Ergebnis: Stau in den Bergen!!

Auf der Abfahrt treffe ich auf einmal sehr viele Radler auf Tagestour und es stellt sich heraus, es ist eine organisierte Gruppe aus den USA und Canada, die eine Woche Hiken, Biken und Rafting mit Vollverpflegung und Rundumbetreuung gebucht haben. Ich werde sie später auf dem campground wieder treffen. Jetzt fällt mir erst einmal mein drittes Bier ein. Ich habe es im Hostel stehen lassen. Gerade in diesem Moment rausche ich am Rambert Creek Hostel vorbei und der Gedanke von dort anzurufen lässt mich bremsen. Vielleicht ist ja jemand Richtung Lake Louise unterwegs und kann es mitbringen. Die nette Frau im Hostel findet es eine gute Idee, aber da der Anruf teurer ist als ein Bier, gibt sie mir ein neues. O.k. - guter Tausch!


Weiter geht es bis zum Waterfowl Lake, für mich einem der schönsten Seen auf der Strecke. Ich suche die Radlergruppe und frage, ob ich in der Nähe der Begleitfahrzeuge zelten kann. Kein Problem und 17 $ gespart. Gleich daneben steht ein Wohnmobil mit zwei Pärchen aus Oberbaden, die mich schon zum Grillen und zum Bier einladen, bevor ich zum Zelt Aufstellen komme. Würstchen, Sandwiches und Bier, ich fasse mein Glück kaum.  

Als dann etwas später noch ein Radler herüberkommt, mich in die warme Hütte einlädt und ich den Abend warm und trocken bei Kuchen, Joghurt und Kaffee verbringe, ist es wie im Paradies.

Spät am Abend geht es ins Zelt. Ich werde jedoch noch eimal überrascht, denn man macht mich darauf aufmerksam, dass ich meine Taschen mit dem Essen nicht unter der Bank stehen lassen darf. Sie müssen unter Androhung von Strafe ins Auto. Wie wenn man keins hat? Bärenboxen gibt es auch nicht. Doch die Pauschalradler helfen aus.

Ein Tag mit Hilfe und Geschenken von allen Seiten, nur als Radler erlebst du ihn so!


  weitere Bilder demnächst

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