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Sonntag, 26. September 2004 Penticton - Princeton
  107,81 kmGesamt: 4363 km

Ein komischer, langer, aber sehr schöner Tag voller Abwechslungen, Gefühlsschwankungen, Entscheidungsfindungen und ruhiger Straßen.

Erste Entscheidung: Ich fahre heute und vielleicht auch noch die nächsten paar Tage mit einer neuseeländischen Rugbyspielerin. Ihr Vater hat in der Jugend für die All Blacks gespielt. Doch dann stürzte er in der Dusche, brach sich das Bein und seine Zeit als Spieler war zu Ende.

 

Hinter Penticton geht die 97 erst einmal leicht bergauf und trifft schnell, nach etwa 15 km, auf die 3A. Diese Verbindung zur 3 stellt sich als eine der schönsten Strecken in den letzten Tagen heraus. Sie geht zu Beginn unheimlich steil bergauf und schneidet sich dabei in eine baumlose Hügellandschaft ein, um dann auf der Abfahrt an vielen kleinen Seen vorbei zu gehen. Leider ist sie sehr kurz und schon in Keremos geht es auf die 3. Ich merke schon gleich, dass mein Tempo wieder mal zu langsam ist. Warum müssen alle Radler nur so rasen? Da ist sie nun endlich, die Straße 3, die ich ja schon so lange erwartet habe und über die ich so viel nachgedacht habe. Sie soll die schönste Straße Richtung Vancouver sein und zieht sich über viele Kilometer durch die Berge. Genau deshalb bin ich sie nicht gefahren. Es geht an vielen Tagen über Pässe bis zu 1400 m und mit dem Trailer ist es einfach zu schwer. Mir werden schon die nächsten beiden Pässe reichen. Diese Entscheidung war sicher in Ordnung.


Leider wird der Gegenwind zu Rückenwind und meine neuseeländische Begleiterin ist nach 2 km vom Winde verweht. Ich kann ihre Geschwindigkeit nicht mehr mitfahren. Doppeltes Alter ist noch zu kompensieren, aber nicht doppeltes Gewicht. Als mich dann nach wenigen Kilometer noch zwei ältere Leute auf einem Tandem überholen und ich denke ich stehe, ist die Moral am Boden. Doch was ist das, wenige Kilometer später steht eine Frau am Straßenrand und winkt mich heran. Es ist Renate, die Frau vom Tandem. Ihr Mann Peter wartet schon am Gartenzaun und ich bin zum Essen eingeladen. Vom ehemaligen Wohnwagen ist nicht mehr viel zu sehen. Alles ist umgebaut und nebenbei gibt es noch einen Garten, einen kleinen Teich und verschiedene Nebengebäude Die Neuseeländerin ist weiter gefahren und Peter versucht sie noch mit dem Auto zu erreichen, doch sie hat keine Zeit für eine Pause. Ich nehme das Angebot zur Brotzeit und das gute Wasser natürlich an und wir kommen ins Gespräch.

Kurz hinter Hedley gibt es eine Straße auf der anderen Seite des Flusses, an der ich kostenfrei übernachten kann, dagegen steht das Angebot auf ein gutes Bier am Abend und einen Zeltplatz hinter dem Haus. Entscheidungsfindung ist angesagt.

 

Ich entscheide mich erst einmal dafür weiter zu fahren und bekomme das Bier für heute Abend geschenkt.

Dann nehme ich den alten Highway und damit die Möglichkeit einer kostenlosen Übernachtung. Wieder eine richtige Entscheidung: Fast kein Verkehr, ein bärensicheres Plätzchen für mein Essen im Rasthaus und ein schöner Platz am Fluss.


Am Abend gibt es Nudeln mit Pilzcremesuppe aus der Büchse. Vom Aussehen her gewöhnungsbedürftig, aber der Hunger treibt es hinein.

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