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Freitag, 15. Oktober 2004 Vancouver - Victoria
  64,91 kmGesamt: 4733 km
  Nieselregen, später trocken

Wieder dieses Gefühl. Es ist keine Angst, aber es steckt im Hals und es ist unbeschreiblich, wie vor einem wichtigen Spiel oder einer Prüfung. Ich beschäftige mich mit Packen, E-Mail Checken und Frühstücken. Es ist erstaunlich, vor zwei Wochen gab es dieses Frühstück hier im Central Youth Hostel noch nicht. Es ist riesig, Kuchen, Müsli, Tost, Getränke und alles reichlich. O.K. ich nehme es mit und freue mich.

Leider setzt vor dem Start leichter Nieselregen ein und die Regenjacke kommt zum Einsatz. Wird nicht das letzte mal in den nächsten Wochen sein. Ziemlich schnell bin ich über die Gambie Brücke und fahre die Gambie Str. bis zum Ende. Der Regen lässt nach und ich bin froh, doch der Verkehr nimmt immer weiter zu. Als ich den South East Marine Drive erreicht habe, beginnt die Umgehung des Tunnels. Das heißt für mich einen Umweg von 25 km und nur für die 800 m Tunnel, die für Radfahrer nicht erlaubt sind. Im Sommer, genauer gesagt bis zum Thanksgiving Day, gibt es einen Fahrrad-Shuttle. Nun aber führt der einzige Weg über die Alex Fraser Bridge, die den Fraser River überspannt. Diese Brücke ist der Wahnsinn, eine gewaltige Spannkonstruktion, auf meinem Radcomputer werden 105 m Höhe angezeigt.

Doch Brücken bringen immer viele Probleme. Problem eins: Die Zufahrt ist sehr kompliziert ausgeschildert und oftmals muss man die zwei- bis dreispurige Fahrbahn queren. Problem zwei: Der Fuß- und Radweg ist von der Fahrbahn, auf der ich angefahren komme, durch eine Mauer und ein Geländer abgetrennt. Also geht es schiebender Weise gegen den Autostrom zurück, um den Eingang zu suchen. Hinter der Brücke nehme ich die River Road. Die als ruhig erhoffte Straße entpuppt sich als LKW-Road. Als ich später die Straße Nr. 64 erreicht habe, denke ich es geschafft zu haben, doch auf einmal fahre ich in die falsche Richtung. Ich will doch gar nicht nach Seattle! Ich finde einen Tunnel unter dem Freeway und bin nun auf der richtigen Seite. Die 64 wurde durch den Freeway einfach getrennt und zum Glück habe ich es diesmal rechtzeitig gemerkt.

Das Phänomen, dass Straßen einfach aufhören und 200 m weiter rechts oer links oder hinter dem Haus mit dem gleichen Namen weiter gehen, gibt es übrigens sehr oft.

Über die 38th Avenue, den Arthur Drive, die 27. Straße und den Highway 17 komme ich im geringen Verkehr zum Hafen. Ich erwähne die Straßen nicht, damit ihr sie abfahren könnt, sondern ich möchte nur zeigen wie viele unterschiedliche Benennungen es für Straßen gibt.

Es ist 15:15 und ich sehe die Fähre gerade noch aus dem Hafen fahren. Ich habe also Zeit bis 17:00, kaufe ein Ticket (17 $ mit Rad), gönne mir einen Kaffee und sitze in der warmen Wartehalle die Zeit ab.

Gleich auf der Fähre probiere ich den Rat aus, den mir jemand gegeben hat: nicht vom Festland aus nach Victoria anzurufen, sondern von den billigeren Telefonen auf der Fähre. Ich bekomme dafür sogar noch Kuchen geschenkt. Wie das? Als ich zwei Quarter (0,25 $) einstecken möchte, verstopft ein Zweidollarstück den Schlitz. Mit dem Messer habe ich es schnell heraus geholt, und als nach dem Anruf bei Schwalli auch noch die zwei Quarter wieder herauskommen, kann ich mir ein riesiges Stück Blaubeerkuchen kaufen. So schön kann Telefonieren sein, daran sollte sich die Telekom mal ein Beispiel nehmen.

Den etwas komplizierten Weg aus dem Unterschiff zum Fußgängerausgang finde ich recht schnell und Schwalli steht auch schon mit dem VW Bus bereit. Ich bin recht froh darüber, denn obwohl die Strecke nicht so lang war, nervt der Verkehr und die Suche nach den richtigen Straßen schon und so bin ich schnell in Victoria. Es wird ein langer Abend bei interessanten Gesprächen übers Radreisen.


Die folgenden beiden Tage verbringe ich hier, bringe das Rad in Ordnung und kaufe ein. Am 18.10. werde ich Canada verlassen und mit der Fähre in die USA übersetzen.


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