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Freitag, 3. Juni 2005

Paso Real - 10 km vor Rio Claro
  88,74 kmGesamt: 14.903 km

 

 

Leider schafft es die Sonne heute nicht so schnell durch die Wolken, so dass ich das Zelt nass einpacken muss. Alles verpackt fahren wir zur Tienda, pumpen Wasser und kaufen vom teuren Brot. Der Chefe hat wieder alles im Griff, steht im Mittelpunkt und genießt es. Finca, Telefon, Tienda und Bar - alle müssen zu ihm und alle bringen sein Geld zurück.

Zu Beginn geht es recht wellig durch das Tal des Terrab-Flusses bis Palma Norde. Der Terrab ist der größte Fluss in der Gegend und sammelt alle Bergbäche und den General, um dann in den Pazifik zu fließen. Bis zur nächsten größeren Stadt Piedras Blancas geht es durch eine riesige Tiefebene, die schon den Beginn der Halbinsel Peninsula de Oro bildet. Dieses Gebiet soll zu den regenreichsten ganz Panamas gehören. Es dauert auch nicht lange und der Stauregen erwischt uns. Die erste Ladung ist gnadenlos und durchnässt uns innerhalb von 5 Minuten. Danach gehen die Regenschauer in den üblichen Landregen über. In diesem Nieselregen treffen wir einen Motorradfahrer aus Washington, d.h. er trifft uns, fährt kilometerweit neben uns her und quatscht uns voll. Angeblich wird er ständig zur Übernachtung eingeladen - das erzählen fast alle Motorradfahrer. Warum immer diese Biker? Wie wir mit dem Rad von Europa nach Amerika gefahren sind und welche Straße wir nach Kolumbien nehmen, will er wissen. Der wird sich wundern, wenn die Panamerikana zu Ende ist. Er hat keine Ahnung, sieht aus wie Jesus und will uns mit seiner Kamera filmen. Doch dann wird ihm der Regen zu viel und er verschwindet so schnell, wie er aufgetaucht ist. Nach etwa 80 km beginnen wir für heute die Suche nach einem trockenen Zeltplatz. Irgendwie werden wir jedoch ignoriert. „Es ist hier überall extrem gefährlich. Viele Leute werden ermordet. In der Nähe meines Hauses zelten, nein das geht nicht, aber in 30 km gibt es ein Hotel oder seid ihr schon müde.“ Das sind die Antworten. Die Tatsache, dass es seit Stunden regnet und wir durchgeweicht sind, spielt keine Rolle.

Wir fragen als letztes noch den Lehrer des Ortes, doch auch der kann uns nur den Tip geben, die in 5 km (oder auch mehr...) Entfernung befindliche biologische Forschungsstation anzufahren. Wir entscheiden uns für die Weiterfahrt auf der Panamerikana. Nach einigen Kilometer erreichen wir eine kleine Kirche und fragen im Haus nebenan, ob es möglich ist auf dem Gelände zu zelten. Auf dem Gelände der Kirche sei es etwas schwierig, meint der Besitzer, doch auf seinem Grundstück sei es kein Problem. Als seine Frau nach 5 Minuten erscheint - sie ist Lehrerin an der Schule, an der wir vorhin gefragt hatten -, kommt die Wende. Hinter der Kirche ist eine überdachte Fläche, zwar eine Baustelle, aber für uns in Ordnung. Wir werden sofort in die Familie aufgenommen. Nach einer Viertelstunde liegen unsere dreckigen Radklamotten in der Waschmaschine, der Kaffee steht neben den Zelten und wir sind zum Duschen und Abendessen eingeladen. Wir fühlen uns wie Motorradfahrer.

Leider hat alles seine zwei Seiten, denn diese Nacht wird mal wieder eine der sehr lauten. Hunde, Hähne und Frösche geben ihre Konzerte.

     
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