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Dienstag, 19. April 2005 |
San Juan |
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Neu motiviert gehe ich in die Schule. Mit Hilfe der gestern angefertigten
Übersicht und meines Buches blicke ich bei den Vergangenheitsformen
zu ersten Mal durch. Ich bekomme halbwegs heraus welche Unterschiede
es gibt und wann man sie anwendet. Als erstes frage ich Juana, ob
sie mit mir einfach etwas langsamer sprechen kann. Es geht zwei Minuten
gut und dann verfällt sie wieder in ihre Geschwindigkeit. Ich
erkläre ihr dann, das ich nur die fünf Zeitformen auf meinem
Überblick lernen möchte. Ja klar, kein Problem! Fünf
Minuten später beginnt sie mir eine neue Zeitform, das Plusquamperfekt,
bei zubringen. Ich schreibe ihr die Rangfolge der Tätigkeiten
auf, die ich als für mich wichtig empfinde. 1. hablar –
sprechen; 2. leer – lesen und 3. escribier – schreiben.
Was macht sie als Erstes in der heutigen Stunde: Sie lässt mich
Sätze schreiben. Ich bin am Verzweifeln, kurz vor dem Abbruch
des Unterrichts. Ich sage ihr, dass ich mittlerweile 14 Stunden Spanisch
habe und wir noch nicht ein Mal über ein bestimmtes Thema gesprochen
haben. Familie, Guatemala, Europa oder den heute gewählten Papst.
Ich ziehe die Stunden morgen noch durch, doch dann ist Schluss mit
ihr.
Leider verpasse ich die Prozession zu Ehren des neuen Papstes und
kann nur noch ein paar Bilder von den Straßen machen. Mit gefärbtem
Sand, Sägemehl und Blüten werden die Wege geschmückt.
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Am Abend klage ich Tobias bei einem Bier mein Leid . Die Kneipe
ist der Treff der harten Trinker. Sie kaufen sich natürlich kein
Bier, das mit 16 Q pro Liter viel zu teuer ist. Sie kaufen sich Zuckerrohrschnaps
zu 3 oder 4 Q die 0,125 Literflasche. Er hat 36 bzw. 38 % und bringt
mehr Spaß. Wir wundern uns, warum sie das Zeug gleich in der
Bar trinken, ex natürlich. Später erfahre ich, dass auf
die Flaschen 2 Q Pfand ist. |
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