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Freitag, 29. April 2005
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San Juan |
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Heute ist Packen und Verabschieden angesagt, Verabschieden von einem
netten, freundlichem und sehr aufstrebenden Dorf. Versabschieden von
den kleinen Läden, den Markständen und den vielen Kindern.
Ich nehme meine Kamera und mache noch ein paar Fotos. Danach bereite
ich mein Rad vor und erledige noch einige Dinge am Laptop. Morgen
geht es los. |
Seit den letzten Kilometern hat sich einiges geändert. Das
Wetter hat umgeschlagen, der Regen ist gekommen und ich fahre nicht
mehr allein. Der Gedanke an die bevorstehenden letzten 2000 km ist
schon komisch. Es kann schon in einem Monat alles zu Ende sein und
dann kommt der Alltag wieder im so kleinen Deutschland. Doch zunächst
einmal freue ich mich auf die Länder, die ich noch nicht gesehen
habe. |
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Am Abend gibt es eine Veranstaltung in der Schule, auf der die Kinder
etwas über den Umweltschutz und die Bedeutung des Wassers und
der Bäume lernen sollen. Die Organisation, in der Raul arbeitet,
unternimmt in Hinsicht sehr viel. Da gibt es Handzettel und ein extra
Lied, doch viel wichtiger ist es Vorbild zu sein - und da sieht die
Welt schon ganz anders aus. |
Oft läuft das Wasser stundenlang in den Hof, da tropfen alle
Wasserhähne und da wird massig Wasser zum Abwaschen einer einzigen
Kaffeetasse verschwendet. Es ist echt schade und macht traurig, wenn
man immer wieder sieht, dass es die gering Bildung ist, die den Menschen
im Wege steht. |
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Auch durch "Ratschläge" oder Reden
lassen sie sich oft nicht von ihrem Verhalten abringen und staunen
nur, ohne es zu ändern. Zum Beispiel kaufen Maria und Raul tagelang
Medizin für den kleinen Nelson, lassen ihn aber in der rauchigen
Küche sitzen, statt mit ihm mal an die frische Luft zu gehen.
Ich stelle mit den Wecker auf 6 Uhr und freue mich auf morgen. |
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