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Samstag, 01. Januar 2005   20 km, Gesamtstrecke 7869 km
Sonntag, 02. Januar 2005   San Diego  
Montag, 03. Januar 2005      

Samstag

Es war ein komisches Sylvester. Komisch zu sehen wie das gesamte Land und ein großer Teil der Welt schon feiert und man immer noch wartet. Noch komischer ist es, wenn man in dieser riesigen Stadt um 00:00 Uhr ins Freie geht und nichts sieht - keine Leute, keine Raketen, absolut nichts. Ein paar Knaller sind zu hören, aber weniger als in Gomera und dort war schon tote Hose.

 

Leider muss Ellen heute schon wieder zurückfliegen, denn die Weihnachtsferien liegen in diesem Jahr sehr ungünstig. Wir bringen also nach dem Frühstück das Auto zur Vermietung und werden von dort zum Flugplatz gefahren. Da der Flug mit einer kleinen Maschine erst nach Los Angeles geht, gibt es keine Probleme beim check in und ich fahre beruhigt in die Stadt zurück. Später stellt sich jedoch heraus, dass die Maschine nach L.A. nicht rechtzeitig starten konnte, Ellen dann Probleme mit dem Anschlussflug bekam und das Gepäck natürlich wieder nicht rechtzeitig in Berlin war. Warum bekommen die USA es nicht in den Griff, Gepäckstücken pünktlich von A nach B zu schicken?

Ich komme billiger als gedacht zum Hotel zurück, um mein Rad zu holen. Im Hotel hatten sie mir heute morgen gesagt, ich könne nur ein Taxi für 20 $ oder einen Shuttle für 10 $ nehmen. Die Realität ist: Der Bus vom Flughafen zum Trolley (Straßenbahn) kostet 2,25 $. Wenn man jedoch sagt, man möchte kostenlos zum Trolley, ist er frei. Komische Sache. Der Trolley zum Hotel kostet 2 $ und einen kleinen Fußmarsch.

Also endlich wieder auf dem Rad! Schnell finde ich den Weg zur Jugendherberge, bin jedoch etwas verwirrt über den Stadtplan im Reiseführer. Er stimmt nicht hinten und nicht vorn. Ich entscheide mich für das Youth Hostel, da ich das Rad gut unterbringen kann. Der Preis ist mit 20 $ zwar zu hoch, doch die Vorzüge liegen auf der Hand. Ich treffe einen Typen aus Dresden, der hier Lateinamerikawissenschaften studieren möchte. Wir fahren noch eine Runden am Hafen entlang und unterhalten uns recht gut. Später reserviere ich mir noch ein Bett im USA Hostel, da es gemütlicher aussieht und billiger ist. Am Abend gibt es Nudeln aus dem Free Food Regal.

Sonntag

Ich entscheide mich nach dem Frühstück, doch nicht umzuziehen. Ich habe sehr ruhig geschlafen, das Frühstück ist gut und reichlich und ich komme kostenlos ins Netz. Da lohnt es sich nicht wegen zwei Dollar umzuziehen. Der große Vorteil ist auch der Radständer. Im anderen Hostel sieht man das Rad gleich beim Hineingehen und könnte ohne Problem hinaus bekommen.

 

Ich habe für heute keine großen Pläne außer das Rad kontrollieren zu lassen. Im Radladen neben dem Hostel erfahre ich jedoch, dass heute Sonntag ist und der Mechaniker erst am Montag kommt. Da habe ich mal wieder den Wochentag vergessen. Ich fahre in den Balboa Park, wo ich bei diesem miesen Wetter im Museum für Sport beim Footballspiel San Diego gegen Kansas City hängen bleibe.

Am Abend unterhalte ich mich mit zwei Austauschschlülern und bekomme mit, dass sie nicht so zufrieden sind. Das Niveau des Lernstoffes ist entweder extrem gering, oder es wird durch übertrieben Quantität versucht die Schüler zu beschäftigen. Deshalb geht einer der beiden auf eine Schule mit internationalem Abitur und kann somit noch etwas dazulernen. Es ist auch sehr schwer eine Familie in der Stadt zu bekommen, da sehr viele Organisationen, speziell die deutschen, die Schüler wegen der Sicherheit auf dem Land unterbringen. Des weiteren nehmen sehr viele Familien vom Land Austauschschüler und nur wenige aus den größeren Städten. Leider ist auch das Leben an vielen Schulen sehr eintönig, es geht in der Woche nur um die Schule und den Sportverein (finde ich nicht so schlecht) und alles wartet auf die Wochenenden mit den Partys. Diese sind dann auf Grund der Altersbegrenzung für Alkohol nur zum Saufen da. Hier wird illegal getrunken und alle versuchen so schnell wie möglich betrunken zu sein. Es werden dann auch Tabletten untergemischt um den „Erfolg“ schnell und billig zu erreichen. Gegen 22:00 Uhr kommt dann meist die Polizei und alle versuchen schnell zu verschwinden. Habe ich mir irgendwie nicht so vorgestellt. Sehr positiv fand ich jedoch die Sportgemeinschaften. Es werden Trainingspläne sogar über Weihnachten ausgegeben. Mindestens zwei Stunden Training am Tag sind keine Seltenheit und alle machen irgendwo mit. Na ja, alles hat eine gute und ein schlechte Seite.

Am Abend koche ich Nudeln und um mich herum bricht eine wahre Kochorgie aus. Komisch nur, dass so viele Dinge weggeworfen werden. Eine Frau benutzt z.B. von den Frühlingszwiebeln nur etwa 4 cm des grünen Endes, die eigentliche Zwiebel und den Rest des Grünen wirft sie in den Müll. Schade, hätte eine sehr gute Suppe gegeben.

Montag

Heute ist nun wirklich Montag und ich kann das Rad checken lasen. Der Mechaniker ist der Meinung, dass ich an den Speichen nichts machen soll. Er wird alles reinigen, den Baudenzug für die Schaltung wechseln, die Schaltung und die Bremsen einstellen und alles ölen. Natürlich habe ich zum Hinterrad eine andere Meinung, doch ich verlasse mich einfach mal darauf.

 
Danach gehe ich auf die Suche nach einer guten Straßenkarte für Mexiko und werde in einen kleinen Buchladen fündig. Sie ist zwar schon ein paar Jahre alt, doch für 1 $ nehme ich sie mit. Später im Hostel verbringe ich mehrere Stunden beim Lesen meines Buches über eine Westafrika-Expedition um 1800. Mungo Park sucht den Niger. Ist echt spannend und bringt mich über den Regentag. Morgen soll es nun nach Mexiko gehen, die Taschen sind gerüstet und das Rad fertig, nur der Kopf muss sich noch darauf einstellen.
     
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