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Montag, 22. November 2004 Monterey - Julia Pfeiffer State Park
  68,77 kmGesamt: 6708 km
  sonnig

  Am Morgen weckt mich das Signalhorn des nahe gelegenen Armeestützpunktes. Ich gehe es gemütlich an und lade in der Zwischenzeit im Toilettenhäuschen die Akkus meines Laptops. Seit langer Zeit gibt es mal wieder Müsli ohne Milch.

Es ist schon komisch, nicht zu scherzen und über das Wetter und die Strecke des Tages zu philosophieren.
Der Weg hinaus Richtung Big Sur führt über den Highway 1, der für kurze Zeit zum Freeway (Autobahn) umbenannt wird und somit für Radler gesperrt ist. Ich kann das Schild leider nicht lesen und ziehe durch. Es sind ja laut Buch nur fünf Meilen. Der Verkehr löst sich recht schnell auf und hinter Carmel ist er sehr erträglich. Wo genau nun die schönste und einsamste Strecke an der südkalifornischen Küste mit dem Namen Big Sur beginnt, ist nicht herauszubekommen. Auch egal, der strahlend blaue Himmel und die schroffen Felsen sind auf jeden Fall sehenswert.  
 
Sehenswert ist auch mein fünfter Platten. Mal wieder hat es mich erwischt, also Reserveschlauch aufgezogen und weiter. Langsam wird es zur Gewohnheit für mich. Hinter dem kleinen Örtchen Big Sur, eher eine Tankstelle und ein Restaurant, geht es hinauf in die Berge. Am nächsten Restaurant mit Tankstelle mache ich die erste Pause, flicke meinen Schlauch, tanke Luft und Wasser und frage nach, ob ich ein Telefonat nach Germany tätigen darf.
 
Mit meiner Telefonkarte kostet es den Besitzer nichts. Ich bekomme in einem Büro ein Telefon und beschränke mich auf 15 min, um nicht zu stören. Doch kaum bin ich fertig, spricht mich der Chef an: ob es ein Emergency Gespräch gewesen sei. „Nein, ich habe nach Deutschland angerufen und eine kostenfreie Nummer benutzt.“ Er glaubt mir nicht und möchte eine Kopie von meinem Ausweis machen. Wenn es ihn glücklich macht.
  Nach dem ersten Anstieg auf 300 m merke ich schon, dass es ohne Trailer ein neues Fahrgefühl wird. Ich fliege förmlich den Berg hinauf und freue mich meines Lebens. Wieder an der Küste empfangen mich steile Felsen, Sandstrände und immer wieder wahnsinnige Ausblicke. Immer noch kann ich nicht genug bekommen. Ich fühle mich frei – es ist einfach toll.

Eigentlich habe ich mir für die nächsten Tage ja 70 km vorgenommen, um in drei Tagen in Los Osos zu sein.
Ich sehe jedoch beim Vorbeirollen eine schöne Stelle am Kliff. Also zurück und nachschauen. Als ich um die Büsche herumkomme, sehe ich zu meinem Erstaunen ein kleines blaues Zelt. Stefan!! So schnell sieht man sich wieder. Gespräche, Essen kochen, Sonnenuntergang.

Leider ist die Fertignahrung, die ich heute Morgen geschenkt bekommen habe, nicht so gut. Es wird mal wieder spät, doch es folgt eine ruhige Nacht.
 
     
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