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Freitag, 03. Dezember 2004 |
Irgendwo am Highway 178 - Emigrant Camp |
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67,61 kmGesamt:
7462 km |
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sonnig, Gegenwind |
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Am Morgen stellt sich heraus, das die Nacht mit sechs Grad sehr
mild war. Komisch - noch vor ein paar Wochen hätte ich da von
Kälte gesprochen. Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier.
Wir starten schon gegen 8:00 Uhr. Gestern hat der Wind gegen 11:30
Uhr gedreht und wir wollen den morgendlichen Rückenwind ausnutzen.
Leider wieder falsch gedacht, gleich nach einer Stunde dreht der Wind,
um uns ins Gesicht zu schauen. |
Nach 25 km im Wind stellt sich die Frage: a) die Panamint Road über
den 1511 m hohen Pass mit 53 km über Panamint Springs oder b)
die Wildrose Road über den 1621 m hohen Emigrant Pass mit 48
km. Der Wind hilft uns die richtige Entscheidung zu treffen. Wir nehmen
die schwere, aber kürzere und wie sich herausstellt schönere
Wildrose Road. Die ersten 7 km ist die Straße noch asphaltiert,
dann geht sie in Gravel über. Eine superschöne Landschaft,
das gesamte Panamint Valley hinter uns und die Range vor uns. |
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Leider geht es aber immer kontinuierlich mit einigen steilen Rampen
nach oben. Genau am Eingangsschild zum Death Valley National Park
hat Stefan den nächsten Platten, doch inzwischen geht das sehr
schnell; wir haben es ja bereits zehn Mal geübt: Einer wechselt
den neuen Schlauch und der andere flickt gleich den alten. |
Die Straße wird immer schlechter, die Reserven müssen
wieder und wieder aktiviert werden. Ich frage mich manchmal, wo sie
herkommen. Alles nur eine Frage des Kopfes. An der Kreuzung zum Wildrose
Camp wird die Straße besser, aber auch steiler. Ich muss 200
m schieben, da meine Schaltung mal wieder spinnt und ich keinen Schwung
mehr habe. |
Bevor wir den Pass erreichen, durchqueren wir noch ein weites Tal
gegen den Wind und nehmen die letzten sieben Kehren in Angriff. Als
wir es geschafft haben, sind wir fix und fertig, aber auch stolz und
glücklich.
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Es heißt nun warm anziehen und hinunter ins Death Valley,
durch den Emigrant Canyon. Steile Felsen, die enge Straße und
der Blick ins weite Tal, dazu die untergehende Sonne und das Farbenspiel.
Es hat sich jeder Meter gelohnt! |
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Wir erreichen die 190 und den kostenlosen Zeltplatz. Es gibt noch
ein paar Verrückte mit Autos und Motorrädern, die um diese
Jahreszeit zelten. Wir richten unsere Zelte ein und machen es uns
im Windschatten des Toilettenhäuschens gemütlich. Es gibt
heute eine extra große Portion Nudeln mit Wurst, Pflaumen, Nüssen
und Möhre. Die Zelte müssen wir in dieser Nacht an großen
Steinen befestigen, da es nicht möglich ist Heringe in den Boden
zu bekommen. Der Wind ist übrigens am Abend Rückenwind,
aber dies nur für die Statistiker unter euch. |
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