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Sonntag, 27. Februar 2005 |
La Venta - Riz de Oro |
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106,54 kmGesamt:
11.251 km |
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Der Hausmeister weckt mich um 6.40 Uhr, warum, weiß ich nicht
genau. Aber es ist gut so. Ich räume ein und auf, pumpe Wasser
und bin um 8 Uhr auf der Straße. Es geht mit leichten Wellen
immer geradeaus. Kopf runter und durch! |
Es ist einer dieser Tage, an denen man die ganze Zeit überlegt,
worüber man nachdenken könnte. Doch die Realität holt
dich immer wieder ein. Es sind 50 Grad in der Sonne, der Asphalt hat
70 Grad und mehr, er strahlt die Hitze ab und löst sich auf.
Es ist frisch geteert und kohlrabenschwarz. Das Wasser in der Flasche
ist heiß. Nach 25 km gibt es Frühstück (Joghurt, Müsli
und 1 l Cola), nach 55 km Mittagessen (Taco und 1 l Cola). Ich wollte
ja nicht so viel Cola kaufen, doch sie ist süß, kalt und
relativ preiswert, und 1 l ist genau die richtige Menge für die
Pause. Da kann ich nicht nein sagen. |
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Bis Topantepec wälze ich die Frage, welche Straße
ich nach Tuxla nehme: die direkte Verbindung 190 (sehr bergig) oder
den Umweg über Arriga und dann die Autopista. Die Schmerzen in
meinem rechten Bein sprechen für den flacheren Umweg, doch die
Temperaturen für die Berge. Erst an der Kreuzung lasse ich mich
von einem LKW-Fahrer zur ersten Variante überreden. Die 190 geht
leicht bergauf und dann wellig dahin. Schon nach 5 km melden sich
Knie, Oberschenkel und Wade wieder. Ich denke darüber nach, morgen
zu trampen. Erstaunlicherweise fallen mir die Höhenmeter (bis
zu 880) relativ leicht.
Die Aussicht über das Tal bis zum Ozean sind in der Abendsonne
sehr schön. |
Ich erreiche Riz de Oro, ein kleines Örtchen mit Tankstelle.
Zur Belohnung gibt es 2,5 l Cola (macht mit 4,5 l Tagesrekord), Gemüse
und Eier für die Suppe. Das Zelt stelle ich hinter der Tankstelle
auf. Zwei Typen, die in einem mexikanischen Wohnmobil übernachten,
wollen alles wissen. Besonders interessieren sie sich für Preise
(Zelt, Kocher, Rad). Ich übertreibe natürlich. Sicherheit?
Kein Problem, ich habe Bärenspray, das legt jedes Auge für
eine Woche lahm. Erstaunen über meine Notlüge. Aber sie
kommen nicht an mein Zelt.
Schon am Abend wird alles feucht, ich werde wohl noch einpacken müssen. |
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