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Donnerstag, 3. März 2005 |
San Cristobal - Tonina |
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110,76 kmGesamt:
11.522 km |
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Die Idee das Bein zu schonen, hat sich nicht bewährt. Es tut
immer noch weh.
Dieser Tag wird der bisher unfreundlichste auf dieser Reise. Es geht
schon beim Frühstück los. Diese Kinder und Frauen mit den
Armbändern lassen mir keine Minute Ruhe. Ich soll ihre Kultur
respektieren, sie akzeptieren aber nicht, dass ich nichts kaufen möchte. |
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Weiter geht es mit meiner Pfandflasche. Die Frau von gestern Abend
(„Sie brauchen kein Boleto“) weiß natürlich
heute nichts mehr davon. Ich könnte ja gut auf die 6 Peso verzichten,
aber warum sollte ich? Ich stelle mein Rad an die Kasse (voll bepackt),
versperre damit den Eingang und mache ihr klar: Ohne das Pfandgeld
gehe ich hier nicht weg. Sie holt die Chefin und innerhalb von 5 Minuten
habe ich mein Pfandgeld. |
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Dass es heute nur bergab gehen soll (von 2100 auf 900 m), ist eine
schöne Theorie. In der Realität mache ich 1200 Höhenmeter.
Dazu kommt noch ein Platten in der Mittagshitze.
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Die Unfreundlichkeit hört nicht auf. Es sind dieses Mal nicht
die Erwachsenen, sondern die Kinder, die mich ständig beschimpfen,
mich mit ausgestreckter Faust anspringen und zu guter Letzt mit Müll
(Dosen, Flaschen) bewerfen. Da ist das „Fuck Gringo“ noch
harmlos. Du lächelst sie beim Vorbeifahren an und sie stecken
die Zunge heraus und rufen dir irgendetwas zu. Warum? Ich verstehe
es nicht, habe so etwas auch noch nicht erlebt. |
Nach 110 km erreiche ich Tonina, doch von der „Rancho Esmeralda“
(Lose) ist nichts zu sehen. Der Soldat an den Ruinen sagt, es gibt
sie nicht. Ich komme mit meinem Zelt aber gleich am Eingang an einem
Restaurante / Rancho unter. Geschafft! Es gibt Suppe (Nudeln, Tomaten,
Möhren, Auberginen und Ei).
Zum ersten Mal seit Wochen beginnt es zu regnen. |
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