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Sonntag, 6. März 2005 Palenque - El Aguacatal
  112,66 kmGesamt: 11.785 km
   
Heute geht es von Chiapas über Tabasco nach Campeche. Leider verpenne ich es, ein Foto von einem Nummernschild aus Tabasco zu machen, hoffentlich denke ich morgen daran.
     
     
  Es geht natürlich flach durch das Land und ich mache Kilometer. Noch ist es offenes Land und man kann den ehemaligen Wald nur erahnen. Ich sehe nur Weiden für die vielen Kühe und eine Farm nach der anderen.
An der Kreuzung zur Carretera 186 nimmt der Verkehr zu. Ich bin die Trucks nicht mehr gewöhnt, doch alles verläuft sehr friedlich. Wieder mal treffe ich eine „Fantasy-Tour“ der amerikanischen RVs: 15 Fahrzeuge im Konvoy mit „Staff“ am Anfang und Ende. Hoffentlich verfahren sie sich nicht.  
  Plötzlich erblicke ich zu meinem Erstaunen ein Wohnmobil mit dem Kennzeichen PM (Potsdam-Mittelmark). Ich winke und winke, doch es erfolgt leider keine Reaktion.

Um 12 Uhr habe ich bereits 60 km geschafft. Ich gehe in Chaple ins Internet, habe leider keine Post.
     
Aber die Homepage ist wieder ein Stück weiter, geht bis Oaxaca. Nun muss ich langsam Material schicken, sonst hat Ellen bald nichts mehr zu tun.

Der Wind nimmt etwas zu und die Wolken ziehen sich zusammen, doch ich erreiche schließlich mein heutiges Ziel, den Ort El Aguacatal. Leider ist das gesamt Dorf betrunken und ich falle natürlich sofort auf. Es gab ein Basketballspiel heute und jetzt fließt der Alkohol in Strömen. Ein Typ spricht mich an und erklärt, es sei kein Problem, ich könne bei ihm im Haus schlafen. Erst einmal soll ich aber Bier kaufen. Seine Freunde kommen auch noch dazu. Ich versuche etwas Ruhe auszustrahlen, erzähle von der Reise und erkläre, dass ich kein Bier trinke und kein Geld habe. Nach 15 Minuten ziehe ich es vor, mir einen anderen Platz zu suchen. Einen Kilometer weiter kommt ein Restaurant, neben dem ich mein Zelt aufstellen kann. Ich beginne Tagebuch zu schreiben, doch es dauert nicht lang und die gesamte betrunkene Sippschaft erreicht das Lokal. Ständig soll ich Bier kaufen und ihnen etwas davon schenken. Ich verziehe mich nach draußen, doch auch dort haben sie mich schnell gefunden. Zum Glück steht das Zelt im Dunklen. Bis die ersten „Fuck Gringo“-Sprüche aufkommen, versuche ich es mit dem Thema Kinder. Das wirkt, die beiden werden etwas ruhiger. Einer hat Zwillinge. Der andere will nur Bier und hält mir den Finger wie eine Pistole an den Kopf. Ich werde etwas böse, versuche aber weiter, die Situation in den Griff zu bekommen, indem ich spannend über Familie, Arbeit und Kinder erzähle. Plötzlich erscheint ein Riesen-Schlitten amerikanischer Bauart: der Rancher, seine Freundin und ein Mann, der Englisch spricht. Er identifiziert mich als „deutschen Gringo“ - damit bin ich gerettet. Die drei laden mich zum Essen und zum Bier ein. Ich sei ja völlig verrückt, mit 6-8 Dollar pro Tag durch Mexiko zu reisen und mit 5000 Dollar ein Jahr lang auskommen zu wollen! Der Fisch, den ich unbedingt kosten muss, ist lecker, dazu gibt es Shrimpssalat, danach Bier, Kekse und mexikanische Chips. Ich soll unbedingt ein Buch schreiben, sagen sie. Ich bin vor allem froh, dass das betrunkene Volk langsam verschwindet. Nur der Typ, der mich als erster angesprochen hatte, ist noch da. Ich hole meine Bärenspray-Geschichte heraus und die Nacht ist gerettet.
     
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