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Donnerstag, 17. März 2005 |
Chemax - Tulum |
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79,41 kmGesamt:
12.512 km |
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Die letzten Kilometer bis zum Meer liegen vor mir.
Einkaufsmöglichkeiten gibt es dort nicht. Ich besorge also erst
einmal Brot, Obst und Joghurt. Gewogen wird schon lange nicht mehr,
abgerechnet wird 1 zu 1: eine Banane = 1 Peso. Leider stellt sich
nach 30 km heraus, das Coba ab von der Straße liegt und das
Frühstück ausfällt. |
Ich setze mich also zwischen die Büsche und zähle die
Touristenbusse. Es sind 25 innerhalb von 30 Minuten, Wahnsinn! Das
macht sicher mindestens eine Million Dollar im Monat Verdienst für
Chichen Itza.
Nach 40 km nehmen die Händler zu und ich halte an einem Haus
mit der Aufschrift „Deutsch sprechend“. Der Besitzer hat
in Köln Architektur studiert und 16 Jahre lang in Deutschland
gelebt. Seine Frau ist Deutsche und sein Sohn heißt Thomas.
Er gibt mir viele Infos und Tipps. Es soll eine Ruine nahe Yokazonal
geben. Mitten im Busch ohne Eintritt, alles offen und keine Touristen.
Mal sehen, vielleicht besuche ich ihn mit Ronja und Ellen. |
In Tulum heißt es nicht mehr „Tienda“, sondern
„Drugstore“, nicht mehr „Ciudad“, sondern
„Downtown“. Komisch wie sich alles verändert. Der
Preis für 2 Liter Cola steigt von 11 auf 16 Peso, der für
Bier von 13,50 auf 16, eine Zwiebel kostet hier 2 statt 1 Peso. Tomaten,
Möhren, ... - alles doppelt so teuer. Meine Suppe wird dadurch
zum Menü. |
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Die Übernachtung im Hostel soll 100 Peso kosten. Also fahre
ich zum Strand. El Mirador: 40 Peso das Zelt, Santa Fe: 30 Peso. Hier
greife ich zu. Alles ist heruntergekommen, die Hütten ohne Strom
und Betten kosten 150 Peso, mit Betten 300 Peso. Zwei Duschen, drei
Toiletten, davon immer zwei unbenutzbar. |
Hier treiben sich Möchtegern-Rastermänner und „Aussteiger“
herum. Alle sind furchtbar cool. Leider bekomme ich zu spät mit,
dass die Bar ein Paar extrem laute Boxen hat. Der Wind treibt dunkle
Wolken heran und Sand. Ich koche und lerne später drei Typen
aus Sachsen kennen. Wir spielen ein paar Runden Skat. Sie sind hier
zum Tauchen, haben 250 Dollar pro Person bezahlt und sich gleich am
am ersten Tag in die Sonne gehauen. |
Nun sind sie total verbrannt und zu allem Überfluss auch noch
von Mücken zerstochen, obwohl sie ein Moskitonetz besitzen. Ich
erkläre ihnen den Gebrauch – unter die Matratze stecken
– und am nächsten Morgen bedanken sie sich sehr herzlich
bei mir. San Cristobal haben sie verpasst. Erst in Palenque hat man
ihnen erzählt wie cool es dort ist. |
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Aber sie sind echt in Ordnung. Als ich höre, dass sie nach
Livingston (Guatemala) wollen an einen See mit Vulkanen, schenke ich
ihnen meinen Guatemala-Reiseführer.
Um 23 Uhr verstummt die Musik wie von Geisterhand. Um 3 Uhr werde
ich von Regen geweckt, doch der Himmel ist sternenklar. Ich glaube
an ein Wunder. |
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