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Freitag, 10. Dezember 2004 |
Old Spanish Road - Abzweig nach Blue Diamond |
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68,23 kmGesamt:
7793 km |
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sonnig |
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Als wir erwachen, ist alles nass. Auch eine Möglichkeit in
der Wüste Wasser zu gewinnen: Man stellt sein Zelt in eine feuchte
Senke und wischt es am Morgen mit einem Tuch ab. Das gewonnene Wasser
reicht zumindest für die nächste Suppe. Man muss sich jedoch
beeilen, Sonne und Wind trocknen alles sehr schnell.
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Wir haben heute Zeit, es soll „nur“ über den Pass
gehen und wir können einfach nicht glauben, dass er zwischen
1500 und 1600 m hoch sein soll. Stefan besteigt noch einen nahegelegenen
Hügel und macht ein paar sehr schöne Fotos aus der Vogelperspektive.
Aus der Höhe vermeldet er Gegenwind, der sich zum Glück
diesmal als nicht so tragisch herausstellt. Als wir um die nächste
Ecke fahren erblicken wir Pahrump, die größte Stadt in
der Gegend, und die 160, die Straße nach Las Vegas. |
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Doch zuerst heißt es die Ebene zu durchqueren. Wir schätzen
die Entfernung bis zur Kreuzung Old Spanish Road und Highway 160 mit
etwa sieben oder acht km. Tatsächlich sind es jedoch über
10 km und wir fahren eine Stunde lang ohne zu lenken. An der Kreuzung
erwartet uns eine vierspurige Straße mit einem sehr breiten
Seitenstreifen, dem ersten seit langer Zeit. Außerdem entdecken
wir ein Hinweisschild: 160 East Nevada – also sind wir schon
im Silver State. Das heißt für mich natürlich: die
Augen nach einem Nummernschild offen halten. |
Es geht 15 km geradeaus, dann kommt eine leichte Kurve und es geht
weitere 15 km mit leichtem Anstieg geradeaus. Würden nicht die
Beine nicht immer schwerer werden, wäre es kaum zu merken wie
es immer weiter nach oben geht. 1000 – 1100 - 1200 m, es wird
kühler und der Schnee liegt schon ziemlich nahe der Straße.
1400 – 1500, sollte dieses wirklich der höchste Pass zwischen
dem Ozean und Las Vegas werden? |
5430 Fuss, also über 1600 m, geschafft und neuer Rekord für
Kalifornien. Oben angekommen suche ich Stefan, doch ich kann ihn nicht
finden. Da es extrem kalt ist, mache ich mich bereit für dich
Abfahrt und erwarte den ersten Blick auf Las Vegas. Plötzlich
in der untergehenden Sonne, im gelben Licht des Abends sehe ich den
"Strip". Wahnsinn, mitten in der Wüste stehen neun
der zehn größten Hotels der Welt. Alles der pure Luxus!
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Stefan wartet am nächsten Rasthaus und wir entschließen
uns hier oben zu übernachten. Der Platz ist nicht berauschend,
doch die Stimmung vor den roten Felsen des Red Rock Canyon ist nicht
zu beschreiben. Immer wieder wundere ich mich über die Farben.
Wie durch einen Filter betrachtet ändern sie sich je nach Stand
der Sonne. Leider sehen wir von Las Vegas nichts außer dem hellen
Schein am Himmel und den Flugzeugen. Im Windschatten der Zelte kochen
wir unsere Suppe, die heute außer Reis nicht mehr viel enthält.
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