Reisen mit Rad

 


Startseite

Aktuelles

Über mich

Reisen mit Rad

Reisen ohne Rad

Kontakt

Links

Sitemap

   
Panama Anfangsseite
Alaska-Panama
Übersicht
Panama
zurück weiter
     

Montag, 6. Juni 2005

San Lorenzo - Jorones
  85,11 kmGesamt: 15.131 km

 

 
  Gegen 6 Uhr ist die Nacht zu Ende. Der Hausmeister kommt, wir bedanken uns und sind schon um 7 Uhr auf der Straße. Wir hoffen heute einen großen Schritt Richtung Panama City zu machen, doch es soll mal wieder alles anders kommen.

Gleich zu Beginn stellt sich heraus, dass die "5 km" bis San Juan doch 15 km sind. Nur gut, dass wir gestern nicht noch weiter gefahren sind.
Durch diese Verlängerung der Wegstrecke kommen wir bis zur Kreuzung Guabalá gleich mal auf 50 km. Wir sind echt froh es bis Mittag geschafft zu haben. Alles läuft super, wir haben zwar schon 400 Höhenmeter, doch es ist sehr wenig Verkehr und die Straße ist gut. Immer wieder ist erstaunlich, dass alle größeren und kleinen Lebensmittelläden in chinesischer Hand sind. Später erfahren wir,dass die chinesischen Einwanderer für den Bau der Eisenbahnlinie und des Panamakanals ins Land geholt worden waren. Danach begannen sie damit, die Geschäfte zu übernehmen.

Da die Panamerikana laut Aussage eines Polizisten und der Landkarte im weiteren Verlauf durch die Berge gehen soll, nehmen wir die alte Trasse. Bis 1982 ging der Verkehr über diese Strecke. Wir finden unsere Idee gut. Sie bedeutet zwar einen Umweg von 17 km, doch wir bleiben auf diese Weise noch etwas abseits von der Hauptreiseroute.
Schon nach 5 km zeigt sich der wahre Zustand dieser „Straße“. Wir fahren im Zickzack um die riesigen Schlaglöcher und immer wieder fehlen mal 100 oder 200 m Asphalt. Als es noch extrem steil wird und wir bei 45 Grad Steigung die Räder auf Sand und Geröll nach oben schieben müssen, kann uns auch der schöne Blick auf das Meer und die vielen kleinen Inseln nicht aufrichten.  
  Es steht relativ schnell fest: Diese "Abkürzung" kostet viel Kraft und Zeit. Dazu kommt noch, dass wir nicht genau wissen wo wir sind. Wir halten an einem kleinen Kiosk und tanken mal wieder Zucker auf. Auf die Frage warum wir hier auf dieser Strecke nach Panama City fahren können wir nur lachen. Wir fahren weiter auf und ab, über Geröll und Asphalt und um und durch Schlaglöcher.
Da der einzige Ort in unserer Karte, Jorones, nur 5 km entfernt sein soll, hoffen wir es bis El Maria zu schaffen. Immer wieder werden wir an diesem Tag mit den Worten: “Good morning teacher“ begrüßt. Da hat ein Lehrer ganze Arbeit geleistet.

Nach weiteren 35 km erreichen wir ein Dorf. El Maria? Nein Jorones!
 
  Die Kraft und die Motivation rutschen bei dieser plötzlichen Erkenntnis aus dem Körper, es geht nichts mehr. Zum Glück wird uns ein Unterstand zum Übernachten angeboten und wir sind froh darüber.

Die Menschen in diesem kleinen, durch die Verlegung der Straße von der Außenwelt abgeschnittenen Dorf sind unheimlich freundlich und neugierig.
Jede Bewegung von uns wird beobachtet. Zeltaufbau und Kochen unter vielen Augen. Als wir jedoch mit dem Essen beginnen, ziehen sie sich dezent zurück und lassen uns unser schwer verdientes Abendbrot genießen. Diese Atmosphäre ist es, welche die Anstrengungen vergessen lässt. Es ist wert sich dafür zu schinden.  
 
Anfangsseite
Alaska-Panama
Übersicht Panama nach oben zurück weiter