|
|
|
|
Freitag, 10. Juni 2005 |
El Coco - Panama City |
|
37,34 kmGesamt:
15.470 km |
|
|
|
|
Von Gemütlichkeit und Genuss kann auf den letzten 40 km meiner
Reise nicht die Rede sein. Die Autopista hat zwar einen sehr breiten
Randstreifen, doch leider er alle 1,50 m von 5 Querrinnen durchzogen.
Außerdem liegt sehr viel Glas und Metall herum. Es fährt
sich also sehr schlecht und dazu ist der Verkehr extrem aggressiv.
Oft rasen die Trucks nur einen halben Meter an uns vorbei. |
Kaum ist Panama City in Sicht, setzt der Regen ein und alles
zieht sich zu. Die Fotos von der riesigen Bücke über dem
Kanal werden also schlecht und feucht. Sie ist gigantisch und erinnert
mich an die Konstruktion in Vancouver - nur dass es hier keinen
extra Streifen für die Radler und Fußgänger gibt.
Die letzte kritische Stelle auf der Reise.
|
Der Nieselregen begleitet uns auch weiter in die Stadt. Wir wollen
in den alten Stadtteil Casco Viejo. Kaum haben wir die Panamerikana
verlassen, wird die Gegend sehr finster: Verfallene Altbauten und
mehrstöckige Hochhäuser, dazu viele dunkle Gestalten. Als
ein Polizist uns aus einem Hochhaus zuwinkt, ignorieren wir ihn erst
einmal, wir haben bei diesem Regen keine Lust auf ein Gespräch
zum Woher und Wohin. Doch wir kommen nicht weit. Schon hinter der
nächsten Ecke lauert sein Kumpel. Wir dürfen nicht weiter
fahren, da diese Gegend zu gefährlich sei - Mord und Totschlag
auch am Tage. Welches Hotel wir suchen? Wir nennen das erste beste
aus dem Reiseführer. Eine Polizeistreife wird bestellt, die uns
dorthin bringen soll. Es sind wohl nur 1,5 km, aber sie lassen uns
nicht allein fahren. Als die Touristenpolizei kommt, nehmen sie gleich
noch zwei Damen in Handschellen mit. Sie bringen uns natürlich
zu einem anderen Hotel, dem "Lion King" (das "Foyo"
gibt es angeblich nicht mehr). An der Tür hängt auch schon
das Schild vom Lonely Planet und es soll das beste Hotel in Panama
City sein. Der Preis liegt bei 12 $ für zwei Personen. Während
wir nocht darüber nachdenken, spricht uns ein sehr netter Polizist
auf einem Rad an und empfiehlt uns das "Casco Viejo", ein
nagelneues Hotel gleich in der Nähe (http://www.hospedajecascoviejo.com).
Da wir die ersten Gäste sind, bekommen wir ein Dreibettzimmer
für $ 5 pro Person. Doch wir hätten sicher auch den normalen
Preis von $ 10 gezahlt, denn es lohnt sich wirklich. Alles ist neu
und der Besitzer, ein junger Kolumbianer, hat zur richtigen Zeit investiert.
Das Viertel Casco Vieje
gehörte zu Zeiten des Eisenbahn- und Kanalbaus und des Goldrausches
in Kalifornien zu den reichsten Gegenden in Mittelamerika. Leider
geriet es danach immer weiter in Vergessenheit. Die neue City von
Panama entwickelte sich zur Weltmetropole. Heute haben die Investoren
die Gassen und Plätze wiederentdeckt. 80% der Häuser, Kirchen
und Denkmäler sind verfallen. |
|
|
Die Regierung hat der Bevölkerung schon vor Jahren
die Erlaubnis gegeben, kostenlos in den „Ruinen“
zu wohnen. Nun warten viele von ihnen darauf ausziehen zu müssen.
In einigen Jahren wird Casco Vieje zu den touristischen Höhepunkten
einer Mittelamerikareise gehören. |
|
|
|
Für heute gibt es für mich noch eine Frage zu klären:
Wann bekomme ich einen Rückflug? Wir duschen und fahren dann
für $ 0,25 mit dem Bus
ins Zentrum. Es gibt viele Reisebüros und viele unterschiedliche
Auskünfte. Die Preise schwanken von $ 2000 bis $ 500 für
denselben Flug. Des weiteren gibt es Direktverbindungen nach Madrid
oder Flüge über Caracas oder die USA. Nach drei Stunden
habe ich gebucht und bezahlt. Ich werde am 13. Juni kurz vor Mitternacht
mit Air Madrid für $ 501 nach Madrid fliegen. Dort muss ich umsteigen.
Leider kann ich jedoch mein Ticket nach Berlin hier nicht kaufen,
sondern bekomme nur eine Reservierung. Ich werde also in Madrid auschecken
müssen, mein Ticket nach Berlin kaufen ($ 178) und wieder einchecken.
Da ich laut Plan 2 Stunden und 50 Minuten Zeit habe, wird das wohl
sicher kein Problem. Das Gepäck ist bis 40 kg frei und das Rad
soll $ 12 pro kg kosten. Mal sehen. |
|
|