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Montag, 23. Juli 2007 |
Comarapa - Bella Vista |
Höhenmeter: ca.1100 |
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21,20 km Gesamt:
290,80 km Höhe:
2900 m ü.NN |
130 Kilometer Piste liegen vor uns und in der
Nähe von La Siberia soll es über den 3600 Meter hohen
Paß gehen. Der Start lässt sich nicht mehr herauszögern.
Benzin, Brötchen und Kekse sind nachgekauft, die Akkus sind
geladen und die Wasserflaschen aufgefüllt. Gegen 9:00 Uhr starten
wir hinaus in die Wildnis. Gleich hinter dem Kontrollpunkt geht
es auf der Piste hinauf. Die Steigung beträgt zwischen sechs
und sieben Prozent. Es dauert nicht lange und der Schweiß
fließt in Strömen. Wenn es dann in den kurvigen Abschnitten
an die 10-14% herangeht, ist es immer wieder schwer das beladene
Rad zu steuern. Ich kenne es von anderen Touren, doch für Brit
ist es ungewohnt. Da sie langsamer fährt, fällt ihr das
Lenken schwerer. Jetzt zeigt sich das ich schneller bin und oft
auf sie warten muss. Sie hatte sehr viel Geduld mit meinen vielen
Pannen: dem defekten Ipod, der nicht eingestellten Schaltung, der
zu kurzen Kette, der verlorenen Sonnenbrille. Nun muss ich die Geduld
zurückgeben. |
Wir versuchen alle 100 Höhenmeter
eine Pause zu machen. So finden wir einen guten Rhythmus. Auf den
Kilometerzähler sehen wir lieber nicht. Bei Kilometer 14, nach
2:45 Stunden Fahrzeit und 700 Höhenmeter kommt Torrecillas,
ein kleines Bergdorf in Sicht. Leider ist der Gegenwind sehr stark.
Das Dorf macht einen sehr netten Eindruck. Es gibt eine Einkaufsmöglichkeit
und wir schlagen gleich zu. Grüne
Apfellimonade ,Kekse und Brötchen
wandern in unsere Bäuche. |
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Leider wird der Wind
immer stärker. Es tut gut das Ziel schon am Berghang zu sehen.
Nach wenigen Metern beginnt eine steile Rampe mit 15 % Steigung.
Darauf sind wir nicht mehr eingestellt, es gibt aber leider kein
zurück. Dazu kommt noch, dass wir nicht wissen, ob es in diesem
kleinen Dorf am Hang eine Unterkunft gibt. Nur noch zwei Kilometer,
aber zwei Kilometer Schwerstarbeit. Glücklich und kraftlos
erreichen wir Bella Vista, ein kleines Dorf mit nur etwa zehn Häusern.
Ein neues Gebäude macht uns gleich neugierig. Die Schule? Ich
frage einen alten Mann und er erlaubt uns dahinter zu zelten. Wir
haben alles was wir brauchen, Wasser, Windschutz und den
wahnsinns Blick von
Bella Vista (schöne Aussicht). |
Das Zelt passt gerade so auf den Sims
hinter der Schule. Es dauert natürlich nicht lange und
die ersten
Kinder tauchen auf. Brit lässt sich zu einer Suppe überreden,
leider sind die Würstchen so schlecht, dass wir sie entsorgen
müssen. Begeistert schauen die Kinder zu wir wir kochen.
Es gibt Zwiebeln, Knoblauch, Thunfisch und Nudeln. Wir wußten
noch nicht, dass sich das die nächten Tage nicht ändern
wird. Die Temperaturen liegen um die 5 Grad Celsius, der Mate
de Coca und die Suppe wärmen uns. Wir freuen uns auf die
Schlafsäcke, genießen jedoch erst noch den Blick von
Bella Vista. Es ist der Wahnsinn, wie schön es ist. Die Berge
bis zum Horizont zu sehen und zu wissen, sie mit eigener Kraft
bezwingen zu haben. Es wird eine unruhige Nacht. Hähne, Hunde
und Träume.
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