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Mittwoch, 25. Juli 2007

La Siberia - La Habana Höhenmeter: ca.800
  37,30 km Gesamt: 352,30 km Höhe: 2800 m ü.NN
Wir sind heute froh in der Schule zu schlafen, da der Nebel dick über dem Berg liegt. So können wir das Zelt trocken einpacken, in Ruhe frühstücken und einen leckeren Mate de Coca trinken. Von Frühstücken kann bei einem Stück trockenen Kuchen nicht sprechen. Es soll nur noch ein kurzer Anstieg sein und dann 20 Kilometer bergab.

Es stellt sich echt heraus, dass es wirklich nur sehr langsam nach oben geht. Wir können es echt genießen. Die Sonne scheint, die Aussicht ist wunderschön und der Himmel strahlend blau. Auf knapp 3500 Meter erreichen wir den Pass. Gut das wir in La Siberia gezeltet haben. Hier ist nichts los. Vor der Abfahrt ziehen wir noch schnell die warmen Sachen über. Ich hole sogar die Handschuhe heraus. Die Temperatur liegt bei unter 5 Grad Celsius. In den Kurven wird es extrem schlammig. Je weiter wir Richtung Pojo kommen, um so mehr Felder mit Bewässerungsgräben tauchen auf. Nach 21 Kilometer erreichen wir den Abzweig Pojo und machen es uns erst einmal in einem Lokal gemütlich. Wir gönnen uns ein schönes Churasco mit Reis und eine riesige Cola.

Gut gestärkt nehmen wir die nächsten Kilometer in Angriff. Die Frau im Lokal hat uns gesagt es wird extrem steil. Wir stellen uns auf schieben ein. Die Wand steht vor uns und jagt dem Radler schon einen gewaltigen Schrecken ein. In nur zwei Kurven geht es nach oben. Die Rampen dazwischen sind nicht sehr steil. Uns macht die Hitze zu schaffen. Wir kommen jedoch sehr gut voran. Vor La Habana treffen wir zwei Franzosen auf Weltreise. Sie kommen heute direkt aus Epizana und haben die 59 Kilometer ab Stück gemacht. Später stellt sich heraus, dass sie Glück hatten. Ihre Anstiege sind kürzer und stellenweise mit Asphalt. Die Gegend wird immer öder und in Häuser die verlassen aussehen leben immer noch Bauern. In La Habana kaufen wir für den Abend ein und schauen uns um. Nach der Kirche, in der es nicht geht weil der Pfarrer, erst am Wochenende kommt, stehen wir suchend da. Die Schule ist wieder unsere Rettung. Am Weg steht ein gut aussehender Mann, den wir ansprechen. Es ist der Direktor. Was für ein Glück.

Schnell haben wir ein "Klassenzimmer". Die gelagerten Strohmatten werden herausgeräumt. Die Mäuse werden sich ärgern ihr Zuhause zu verlieren. Wir bauen das Zelt auf, halten alle Eingänge verschlossen und hängen die Packtaschen weit oben auf. Ich werde zu einem Volleyballspiel auf dem Schulhof eingeladen. Es macht riesigen Spaß. Brit kocht, es gibt mal wieder Nudeln mit Thunfisch. Es macht satt, das ist alles! Die Schule hat etwa 250 Schüler und 15 Lehrer. Alle, die von ihren Hütten länger als zwei Stunden An- und Abmarsch haben, dürfen im Internat schlafen. Die Zimmer sind sehr einfach eingerichtet. Auch die Lehrer schlafen fast alle hier. Wir kommen heute erst 20:30 Uhr ins Bett, das ist sehr spät für uns. Ich denke über eine Aufgabe an der Tafel nach. 4/3 plus 2/6 geteilt durch 5/2 plus 1/4. Welcher Hauptschüler in Berlin würde diese Bruchaufgabe lösen können?

 
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