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Donnerstag, 26. Juli 2007 |
La Habana - Gehöft ? |
Höhenmeter: ca.980 m |
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36,60 km Gesamt:
388,90 km Höhe:
3000 m ü.NN |
Wir wachen schon gegen 5:30 Uhr auf und packen
schnell ein. Es wird wieder ein schwerer Tag. Das Frühstück
sieht wieder nicht gewaltig aus. Mate de Coca und ein kuchenähnliches
Brot. Ich habe mir einen Floh eingefangen. Er hat schon schön
zugeschlagen und mich zerbissen. Wir kaufen noch Reis, Thunfisch,
Kekse und Margarine. Mal sehen wann es wieder etwas Abwechslung
gibt. Es geht immer weiter hinauf in die Berge. Die ersten neun
Kilometer sind sehr steil, danach zieht es sich gleichmäßig
hinauf. Immer wieder geht es auf und ab bis wir den Pass erreichen.
Wir dachten, es sei der Pass, doch nach einem Kilometer Abfahrt
geht es einen Gegenhang noch einmal vier Kilometer hinauf. Welch
eine Ungerechtigkeit!! Wir freuen uns auf die Abfahrt hinunter nach
Copochuncho. Leider ist sie sehr steinig und versandet. Wir müssen
und in jeder Sekunde konzentrieren. Von Erholung kann nicht die
Rede sein. |
Das Dorf ist komplett saniert. Wir erfahren das es ein "Nachbarprojekt"
ist. Ob es etwas mit den Umsiedlungen aus dem Hochland zu tun hat,
bekommen wir nicht heraus. Wir sehen schon den nächsten wahnsinnigen
Anstieg und entscheiden uns eine längere Pause zu machen. Wasser
pumpen, Cola kaufen und essen. Leider gibt es nur ein paar alte
Kekse und wir müssen unser letztes
Brot mit Käse und Wurst opfern.
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Auch wenn wir den Start hinhalten,
wir müssen nach oben auf diesen Berg. Es ist eine riesige Wand
die vor uns liegt. Die Sonne brennt gnadenlos. Die Gehöfte
werden immer verfallener. Ich schließe mich mal an das Pulsmessgerät
von Brit an: sitzend - 75 Schläge pro Minute; laufend - 100
Schläge pro Minute und fahrend - 135 bis 155 Schläge pro
Minute. Der Trainingszustand wird immer besser. Nach 35 Kilometer
und über 1000 Höhenmeter suchen wir uns einen Schlafplatz. |
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Bis zu einem Dorf schaffen
wir es heute nicht mehr. Brit hat ihre Grenzen erreicht, sie hat
tapfer gekämpft. Wir schauen uns nach einer guten Stelle um.
Es gibt viele verlassene Gehöfte und unsere Idee verfestigt
sich. Leider werden viele Hütten als Ställe genutzt oder
als Toiletten. Doch dann, in den letzten Sonnenstrahlen, finden
wir einen sehr schönen verlassenen
Hof. An drei Seiten ein Gebäude und damit vor Wind und
bösen Blicken geschützt. Eine super Stelle. Es ist sehr
romantisch hier eine leckere Suppe zu kochen. Es gibt Reis - mal
wieder mit Fisch. Die Rattenlöcher verschließen wir noch
mit dicken Steinen, legen uns ins Zelt und genießen die ruhigste
aber auch kälteste Nacht auf der Reise. Es sind um die 5 Grad
Celsius und das, bei einem sternenklaren Himmel. |
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