|
|
|
|
Sonnabend, 04. August 2007 |
Talsperre - Unduavi |
Höhenmeter: ca. 400 m |
|
36,80 km Gesamt:
610 km Höhe:
2570 m ü.NN |
Etwa 05:00 Uhr am Morgen gibt es einen gewaltigen
Knall. Es hört sich wie ein Erdrutsch an, der über die
Straße gefegt ist. Bremsen, Lichter, Stimmen, Staub! Was ist
passiert? Ich kann nicht mehr schlafen, es ist sehr kalt. Als wir
gegen 07:00 Uhr aufstehen sind die Wasserflecken im Talsperrenauslauf
gefroren.
|
Wir frühstücken einen heißen Tee
und auf geht es. Komischerweise stellt sich heraus, dass der alte
Mann von der Talsperrenaufsicht am Abend gekommen ist. Unser Versteck
war gut. Als wir auf die Straße kommen, stellt sich der Erdrutsch
als Unfall heraus. Ein Holzlasterfahrer ist eingeschlafen und von
der Richtung abgekommen. |
|
|
Die Sonne kommt heraus, doch wärmer wird es nicht. Die ersten
Kilometer geht es recht steil nach oben. Durch die Höhe müssen
wir gleich an unsere Reserven herangehen. Mal wieder! Ich denke der
Puls liegt zwischen 160 und 180 Schläge in der Minute.
Nach einen kleinen Passhöhe wird es etwas flacher. Es geht
wellig
zum El Cumbre, mit 4725 m über NN, der höchste Punkt
unserer Reise. Der Tacho zeigt jedoch nur 4661
m an. Wir ruhen uns ein wenig aus und wissen, ab jetzt geht es
fast nur noch bergab. Wir wollen bis auf etwa 600 m hinab in die Yungas,
einem riesigen Waldgebiet. |
Die Aussicht ist genial und dazu noch
das Summen der Bereifung in dem Ashalt. Es tut gut die Kilometer
auf dem Tachometer dahin fliegen zu sehen. Wir rasen hinein und
hinaus aus Unduavi. Schon sind wir in einem kleinen Gegenhang, um
dann die nächste Abfahrt zu nehmen. War da nicht was? Sollte
nicht hinter Unduavi die "Gefährlichste
Straße der Welt" beginnen. Alles ging so schnell.
Wir lesen im Reiseführer nach und werden bestätigt: Hier
soll der schönste Teil der Strecke anfangen. Das müssen
wir uns nicht im Nachmittagsnebel antun. Im Augenwinkel hatten wir
in Unduavi gesehen, wie ein Fest vorbereitet wurde. Also drehen
wir um. Wir kommen direkt zu Beginn des Festes zu Ehren der Schneekönigin
an. Es ist der Wahnsinn. Innerhalb weniger Minuten gehören
wir dazu. Bekommen Essen und Trinken vorgesetzt.
Der Umzug beginnt. Die Musiker spielen immer wieder die gleichen
Rhythmen. Knaller zerreißen die Luft. Gäste kommen mit
Massen an Bierkästen. Bekommen Begrüßungsgetränke
und zu ihren Ehren werden noch mehr Knaller gezündet. |
Nebenbei suchen wir eine Bleibe für die Nacht.
Über den Polizeichef, die Lehrerin, den Alcalde, die Tochter
des Alcalden, den Chef der Verkehrszähler kommen wir zurück
zum Polizeichef. Er besorgt uns ein Zimmer bei der Feuerwehr. Bis
20:00 Uhr müssen wir durchhalten, dann dürfen wir in die
Feuerwache. Wie sollen wir das schaffen. Bier, roten Schnaps, weißen
Schnaps, braunen Schnaps, Tanzen und wieder Bier. Getrunken wird
immer auf Ex. Gläser gibt es nur wenige. Sie werden gefüllt
und alle Anderen warten darauf, das man sie nach dem Leeren weitergibt.
Dabei ist alles sehr friedlich. Wir tanzen, trinken und lachen bis
20:30 Uhr, dann sind wie froh in unsere Schlafsäcke zu kommen.
Die Feier geht weiter!!! |
|
|