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Sonntag, 12. August 2007

Santa Rosa - Sorata
  Pick upGesamt: 765,00 km Höhe: 2650 m ü.NN
Ich stehe um 4:00 Uhr auf. Den Jeep gibt es natürlich nicht. Dafür aber viele Informationen. Es soll ein Jeep morgen für 80 Bolivianos fahren, doch ob sich genug Leute finden, steht in den Sternen. Da hört sich der Jeep am Abend für 70 Bolivianos besser an, doch er ist offen und die Räder werden auf das Fahrerhaus gebunden. Wir setzten uns zu den Einheimischen auf die Plaza und beobachten das Treiben. Immer wieder fragen wir die Männer mit einem Jeep nach einer Tour Richtung Sorata. Es finden sich zwei neue Varianten. Wir wählen den Jeep um 15:00 Uhr für 100 Bolivianos. Der Fahrer ist mit seiner Frau und einem Baby da, alles hört sich sehr gut an.

Er will gleich aufladen, die Räder kommen hinten auf die Ablage unter eine Tonne, die Taschen auf die Ladefläche und wir können es uns dann auf Stoffballen gemütlich
machen - perfekt!!! Ok, wir zahlen die 200 Bolivianos, da der Fahrer noch tanken möchte. Doch dann fährt er los, um neues Material und Mitfahrer zu holen. Ich gehe essen.

Es heißt also warten, alle unsere Sachen und unsere Räder sind auf dem Auto, außerdem haben wir schon bezahlt. Schön doof. Als wir nach einer Stunde bei seiner Frau nachfragen, sagt sie uns er sei baden gefahren. Komische Sache. Um 16:00 Uhr erscheint er glücklich, doch alles auf dem Jeep wurde einmal umgedreht. Unsere Packtaschen liegen nun unter den Stoffballen. Okay, da kann es ja nun losgehen – denken wir, doch unser Fahrer muss erst noch mal durch das Dorf fahren! Als er wiederkommt, ist der Jeep zu unserem Erstaunen leer. Nur noch unsere Packtaschen liegen da. Das wird supergemütlich auf den Holzbohlen für die nächsten zehn Stunden! Gegen 17:00 Uhr fahren wir langsam los. Die Frau und seine Tochter bleiben ohne Verabschiedung zurück - alles etwas komisch. Hinaus aus Santa Rosa laden wir noch eine Frau mit Kind ein und einen Minenarbeiter. Dazu ein paar Säcke und eine Gasflasche. Nach einer Stunde Fahrt halten wir in einem kleinen Dorf und es gibt leckere Suppe mit Hühnerbeinen. Es werden weitere Gasflaschen aufgeladen und auch noch ein paar Reisende steigen zu. Danach wir es dunkel und es geht immer weiter auf einem Feldweg durch die Berge. Die Brücken sind defekt, Bäche ergießen sich immer wieder über den Weg. Zum Glück sehen wir wegen der Dunkelheit die Abhänge nicht.
Die Straße steigt bis auf rund 3000 Meter, immer wieder kommen wir durch kleine Orte, doch dann ist um 23:30 Uhr Schluss. Wir stehen im Nichts, der Fahrer macht es sich im Fahrerhaus gemütlich und wir rollen uns unter eine Plane, um uns vor der Kälte zu schützen. Ich staune, dass ich trotz des Geschnarches drei Stunden schlafen kann. Um 02:30 Uhr geht es weiter Richtung Sorata. Die Passagiere wechseln immer wieder, der Fahrer wird von Kurve zu Kurve waghalsiger, Steine, Bäche, Dunkelheit, Kälte. Die Nerven und Knochen haben genau von der Schaukelei. Ich denke dies ist eine der "gefährlichsten Straßen der Welt". Wir sind froh, gegen 05:15 Uhr das Ziel erreicht zu haben.
Eine Stunde später liegen wir im Bett. Geil, es ist geschafft!
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