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Sonnabend den 21. Februar 2014

El Chalten Karte
  0 kmGesamt: 8449 km

 

 

Die berühmte Carretera Austral liegt hinter mir. Ich hatte viel gehört, von den schlechten Straßen, dem Regenwetter und dein steilen immer wiederkehrenden Anstiegen. Es war alles nur halb so schwer. Ich hatte die Lagunaroute hinter mir, da schockt dich nichts mehr. Es war ein hartes Stück wunderschöne Arbeit. Ich habe jeden Kilometer aufgenommen und genossen. Es waren immer wieder Tage mit Sonnenschein und Farben, die es sonst nur in Computerprogramm gibt. Die Tage mit Regen haben wir in Hostels oder der Casa Ciclista verbracht. Wir hatten auf dem Rad aber ich viel Regen und der Wind war oft sehr kalt. Es gab sehr herzliche Begebenheiten. Ein spanisches Ehepaar hat uns die Hütte ihres Gärtners überlassen, die Casa de Ciclista von Boris in Coyhaique war voller Radler aus aller Welt. Aber nun etwas der Reihe nach. Mit dem Boot ging es in der Nacht von Puerto Montt nach Chaiten. Dort erwartete uns der Regen und wir haben in einem kleinen neuen Hostal Las Nalcas einen aufwärmenden Stopp eingelegt. Das Hostel gibt es erst seit ein paar Monaten und der Besitzer gibt sich sehr viel Mühe und ist extrem freundlich. Im Regen ging es dann nach Puerto Gardenas. Dort kann man sehr gut unter der Brücke

zelten. Danach beginnt die Piste, die auf den ersten Kilometern noch sehr gut ist. Leider wird sie dann um La Junta zur Baustelle. Es war echt der schlechteste Abschnitt der gesamten Carretera. Neuer tiefer Schotter macht das fahren in den vielen Steigungen sehr schwer. In ein paar Wochen wird hier sicher auf 75 km Asphalt aufgetragen. Warum man eine Baustelle auf 75 km errichten muss, weis sicher keiner. Vor Puyuhuapi rollt es sich dann auf neuem Asphalt für ein paar Kilometer wieder sehr gut. Der Ort ist relativ touristisch, die Therme ist extrem klein und teuer. Höhepunkt hier ist eine Gruppe von Delfinen am nächsten Tag. Für mich war der folgende Anstieg im Regen und Wind der härteste auf der Strecke. Er ging zwar nur auf 600 m über NN, doch ich hatte schwer zu kämpfen. Leider lagen die Berge und Wasserfälle in der Abfahrt in den Wolken. Einzige trockene Schlafmöglichkeit war ein halbfertiges Haus. In der Casa de Ciclista in Maniuales hieß es dann auf schönes Wetter warten und wir hatten glück, ein perfekter Tag mit Sonnenschein und rund 1000 m Kletterei nach Coyhaique folgte. Im Haus von Boris gab es dann ein paar lustige Tage mit Haare schneiden und Rugby. Die von den Radlern extra neu aufgefüllte Gasflasche wurde in der Nacht gestohlen, obwohl sieben Räder mit Packtaschen vor dem Haus standen. Echt komisch. Über Cerro Castillo ging es nun in die fast 1000 km lange Piste bis zu Grenze nach Argentinien. Wunderschöne Farben des zweigrößten Sees Chile, dem Lago General Carrera und des Rio Barkers begleiten uns ein paar Tage. In Rio Tranquilo besuchen wir die Mamorhöhlen und
kochen zwei Liter Kirschmarmelade. Das Wetter wird stabiler und immer sonniger. Den nächsten Stopp legen wir in Cochrane ein, hier ist am Wochenende Rodeo und damit einer der größten Partys im Jahr. Immer wieder sprechen sich unter den Radler schöne neue Informationen herum. Wir finden dadurch verlassene Bauarbeitercamps oder einsame Schutzhütten und Unterstände. Etwas Besonderes ist dann Tortell. Es gibt in diesem kleinen Dorf keine Straßen nur Holzsteige auf denen man am Fjord durch das Dorf läuft. Von Puerto Yungay geht es dann mit einer kostenlosen Fähre der Armee über den See und auf einer schönen Piste nach Villa O Higgins. Dort ist die Straße so gut wie zu Ende. Zum Glück ist das Wetter sehr stabil und die Fähre über den Lago Villa O Higgins (40 Dollar) bringt uns an den Fußweg nach Argentinien. Vor zwei Wochen haben hier 20 Radler 10 Tage auf das Boot warten müssen. Es wurde extra eine Kuh geschlachtet, da kein Essen mehr vorhanden war. Wir wollen schnell über die Grenze, da das Wetter super ist. Leider stürzt Jeremy auf einem Anstieg und das Ausrichten des Vorderrades
kostet uns 5 Stunden. Also schlafen wir bei einem warmen Holzfeuer in der Schutzhütte am Hafen und starten am Morgen im Regen. Die ersten 5 km sind sehr schlecht und schieben ist ab und an angesagt. Danach an der Grenze beginnt nun endlich der kleine Weg. Brücken, Steine, Wurzeln und Bäche. Dazu immer wieder tiefe Rinnen und Matsch machen das Radfahren oft unmöglich
. Es ist eine große Spielwiese für Radler und Wanderer. Zum Glück kann ich meine vorderen Packtaschen höher hängen, so dass ich sie immer am Rad lassen kann. Die letzten Kilometer zum See sind dann echt steil und eng. Hier möchte ich nicht von der anderen Seite kommen. Da die Fähre nicht kommt, dürfen wir einen herrlichen kalten Abend mit Blick auf den Fitz Roy genießen. Eine weiteres Boot und eine kurze Radstrecke und wir sind im Tourismusgebiet von El Chalten. Hier gibt es wieder alle Annehmlichkeiten nur leider ein sehr schwaches Internet, so dass es sicher nichts wird mit neuen Bildern für euch. Für mich war hier die 28 km lange Wanderung zum Cerro Torro eine der Höhepunkte. Ich freue mich auf die nächsten Kilometer nach Feuerland.
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