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Mittwoch, den 08.01.2014 |
Temuco |
Karte |
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0 kmGesamt:
6720 km |
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Da bin ich nun endlich am Eingang zu
chilenischen Seenplatte, am Tor nach Patagonien. Knapp zwanzig Tage
nach dem missglückten Versuch mit dem Bus hier anzukommen.
Es ist viel passiert am Ende des alten und Anfang des neuen Jahres.
Aber der Reihen nach. Ich habe in Pichilemu noch ein paar schöne
Tage verbracht. Johanna aus Schottland ist auch noch eingetroffen
und zwei Radler aus Frankreich. Silvester waren wir bei einem Feuerwerk,
Trommelmusik und viel Tanz am Strand. Dabei habe ich wohl meinen
IPod verloren. Der Frust war zu erst riesengroß, doch am nächsten
Morgen stand der Entschluss fest. Ich fahre zurück nach Valparaíso
und kaufe einen neuen, da es hier in Pichilemu nicht möglich
war. Also am 1. Januar mit einem dicken Schädel in den Bus
und 5 Stunden nach Valpo. Dort habe ich dann einen bekommen, alles
neu geladen und mich am nächsten Tag wieder auf den Weg nach
Pichilemu gemacht. Die Franzosen und Johanna waren schon auf dem
Weg nach Süden. Ich habe mein Rad gepackt und bin am 4.Januar
abgefahren. Der Weg war einer von der schweren Sorte. Viele viele
kleine Steigungen mit einem Anstieg
von bis zu 20 % bei Sonnenschein und über 40 Grad in der
Sonne haben mich echt geschafft. Zu Beginn war ich noch voller Elan,
doch dann kam es echt dick. Wie aus dem nichts |
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hört sie Asphaltstraße nach einer
Saline
auf und eine Piste beginnt gleich mal mit einer über 15 % igen
Steigung. Zu viel für mich. Zum ersten Mal nach Bolivien muss
ich wieder
schieben. Nach etwa einem Kilometer hält ein Kleintransporter
und nimmt mich mit ins nächste Dorf. Danke nochmal für die
Hilfe. Auch nach dem Dorf wird es nicht besser, doch die Stücke
sind nicht mehr so steil. Ich komme wieder besser voran und bin erfreut,
als der Belag wieder besser wird. Die Seen und Wälder in diesem
Abschnitt erinnern mich an die Bilder der chilenischen Seenplatte
und Freude kommt auf. Ich erreiche Licanten und damit einen größeren
Fluss. An ihm geht es wieder ans Meer. Immer wieder sehe ich Hubschrauber,
die Wasser aus dem Fluss in die Berge transportieren. Am nächsten
Tag sie ich dann die verbrannten Wälder. Nach 95 km an einem
kleinen Restaurant Schluss. Ich durfte dort Zelten und hatte am Abend
sogar ein kühles Bierchen zum Essen. Weiter ging es am Meer entlang.
Zum Glück am zweiten Tag mit mehr flachen Stücken und leichtem
Rückenwind. Ich umfahre Constitution und klettere immer wieder
auf 400 m um dann wieder auf null zu rollen. Diese auf und am macht
die Muskeln müde. Mein Plan ist es nun doch hinter dem Ort Chanco
abzubiegen und zu Straße 5 zu fahren. Sie verläuft autobahnähnlich
in einem Tal und geht direkt nach Temuco. Nach 100 km erreiche ich
das Dorf vor dem Weg an die Autobahn. An deinem Supermarkt tanke ich
noch Wasser, als auf einmal Maxim und Jeremy auftauchen. Ich hatte
sie überholt, wie konnte das passieren? Nun klärt sich auch
die Sache mit dem Feuer auf. Es hat gestern so sehr gebrannt, dass
die Straße gesperrt wurde. Sie mussten 10 km zurück fahren
und einen sicheren Platz zum zelten zu finden. Wir kaufen also gemeinsam
ein und ich stelle meinen Plan mal wieder um. Es geht weiter die Küste
entlang. nach 15 km finden wir einen schönen Platz am Meer und
zelten auf einem Fußballplatz. Der nächste Tag bringt wieder
viele Hügel und eine harte Pistenstrecke. Nach 50 km die nächste
Überraschung. Zwei der Freunde von |
Keann und Andrew aus Alaska halten mit dem Auto. Sie sind hier
bei einem Freund. Er fährt heute Abend noch nach Chillan
und will mich ein Stück mitnehmen. Die beiden Franzosen
wollen noch weiter am Meer entlang fahren und dann einen Bus
nach Temuco nehmen. dort wollen wir uns dann treffen. Ich rolle
raus aus Cobquecura und denke an nichts Schlimmes. Es folgt
ein langer fast 20
km Anstieg von Null auf 600 m und ich bin froh zu wissen,
ich werde heute Abend duschen können und in einem Bett
schlafen. Nach 70 km gegen 18:30 mache ich an einer Bushaltestelle
stopp um zu warten. Nach fast zwei Stunden immer noch kein Auto,
ich gebe fast auf, als er kommt, doch er sieht mich nicht. Fährt
einfach an mir vorbei. Was ist das? Ich kann es echt nicht fassen.
Ich habe kein Essen, kein Trinken, habe mich darauf verlassen,
dass er mich abfängt. Voller Wut im Bauch rase ich die
nächsten 5 km in ein Dorf. Kurz vor den ersten Häusern
ein Restaurant, meine Rettung. Ich kaufe Cola und Bier, bekomme
einen Platz für mein Zelt und bin glücklich. Nur noch
Zelt aufstellen, Nudeln kochen und um 24 Uhr liege ich im Schlafsack.
Am Morgen heißt es nun die 70 km bis Chillan. Ich gebe
mir Mühe gegen den Wind schnell dort zu sein und erreiche
die Stadt gegen 14:00 Uhr. Ich will nach einem Bus nach Temuco
fragen. An der ersten Stelle gibt es einen aber Räder werden
nicht transportiert. Dann am Hauptterminal die Gesellschaft
Bio Bio ist die Rettung. 16:00 Uhr ist Abfahrt und 20:00 Uhr
bin ich in Temuco. In einer kleinen Hospedaje komme ich unter
und freue mich auf die Weiterreise in ein paar Tagen. Am nächsten
Tag lasse ich meine Hose nähen. erst soll es eine Woche
dauern, dann einen Tag. Johanna kommt am Abend an, sie hat einen
neuen Kocher gekauft. MSR gibt es überall, ich werde mein
Glück versuchen, ob ich einer Reparatur von Primus bekomme.
Auch so mein Paket ist Valparaiso. Nach sechs Wochen.
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