Reisen mit Rad

 


Startseite

Aktuelles

Über mich

Reisen mit Rad

Reisen ohne Rad

Kontakt

Links

Sitemap

   
Chile Anfangsseite
Südamerika
Übersicht
Chile
zurück weiter
     

Donnestag, den 30.01.2014

Coyhaique Karte
  0 kmGesamt:7754 km

 

 

Das warten auf besseres Wetter hat sich zumindest für ein paar Stunden gelohnt, die ersten 10 Kilometer nach Chaiten haben wir trocken überstanden. Dann setzt der Regen ein. Daran sollten wir uns wohl gewöhnen. Zum Glück geht es nur auf Asphalt an einen sehr schönen Fluss, der aus dem Lago Velcho fließt. Wir finden unter der Brücke eine trockene Stelle. Können uns an einem kleinen Lagerfeuer wärmen und unsere Suppen kochen. Es sind viele Angler hier und wir bekommen neben Brot und einer Melone auch Kartoffeln für die Suppe geschenkt. Am nächsten Morgen erwachen wir bei sonnigem Wetter und der Nebel zieht über den Fluss und die schneebedeckten Berge. Was kann es schöneres geben als diese Augenblicke. Ich genieße es und freue mich auf mehr. Mehr heißt erst einmal für 200 km Piste und dazu noch 100 km Baustelle. Da können sich zukünftige Radler freuen. Nach der nächsten Nacht an einem Fluss ist wieder alles feucht, doch die Sonne trocknet das Zelt sehr schnell. Es gibt keinen Kilometer ohne Steigungen und Abfahrten. Einige sind echt sehr steil. Dazu kommt der neue sehr grobe Schotter auf der neuen Piste. In den Steigungen geht sehr viel Kraft verloren, da das Hinterrad immer wieder durchdreht. Als wir am dritten Tag

den neuen Asphaltbelag erreichen, lacht das Herz. Wir fragen an einem Haus nach einem Zeltplatz und bekommen von den freundlichen spanischen Mietern das Gartenhaus. Dort können wir auf einem alten Holzofen eine riesige Suppe kochen und haben sogar einen kleinen Raum zum Schlafen. Echt super. Der Asphalt hält sich am Morgen nur für ein paar Kilometer unter den Rädern, dann geht er wieder in Piste über. Der Regen setzt ein und es geht am Lago Puyuhaupi zum gleichnamigen Fjord und Dorf, in dem wir uns ein Hostel nehmen und den Regen Regen sein lassen. Am nächsten Tag wartet der nächste Pass (600 m) im Regen und Wind auf uns. Der in der Karte eingetragene Asphalt stellt sich als schöene feste Piste heraus .Es sind immer nur 500 bis 600m Kletterei, doch neben den vielen kleinen Wellen und dem Regen macht es müde. Ich bin froh den Pass erreicht zu haben. das Wasser läuft aus dem Armeln und Hosenbeinen. Die Regensachen halten aber den Wind ab. Die Abfahrt ist kühl und leider sehen wir die vielen vielen Wasserfälle nur im Nebel. Eigentlich sollte irgendwo ein Haus kommen, in dem man unterkommen kann, doch wir finden nur eine Hütte und ein paar Container von Bauarbeitern. Leider dürfen wir in keinem der Gebäude schlafen, doch wir bekommen einen Platz in einem Haus in dem die Wände noch fehlen. Super der Regen lässt uns zufrieden und wir können im Wind sogar ein paar Sachen trocknen. Ein heißer Kaffee und eine Suppe wecken

Lebensgeister wieder. Der nächste Tag beginnt nicht so sonnig, doch er wird im Verlauf immer besser. Wir fliegen die über 80 km bis Manihuales förmich über den Astphalt. Die Farben der Flüsse überraschen immer wieder und die Berge sind voller Gletscher und Wasserfälle. Ich habe noch nie so viel Wasser gesehen. In der Casa Ciclista des kleinen Ortes kommen wir gut unter. Die ehemalige Kirche hat zwar nur ein Bad ohne warmes Wasser aber wir haben einen Ofen, können kochen und sitzen den nächsten Regentag trocken aus. Es ist immer wieder erstaunlich mit wieviel Energie Besitzer der Casa de Ciclista diese betreiben. Alles ist frei und kleine Spenden werden oft nur ungern angenommen. Oft sind bis zu 10 Radler aus aller Welt auf kleinstem Raum untergebracht. Auf dem Weg nach Coyhaique werden wir dann Zeuge der Kraft des Wassers. Die Straße ist an vielen Stellen überflutet und der Schlamm und der Geröll müssen beseitigt werden. 45 km nur für 3 Radler, da die Strecke für den Verkehr geschlossen ist. Dazu Rückenwind, was will der Radler mehr. Boris von der Casa holt uns am Plaza ab und wir kommen mit weiteren 7 Radlern auf 25 Quadratmeter unter. Suppe wird gekocht, Wein getrunken und Haare geschnitten. Es wird viel gelacht und die Nacht ist kurz. Nun warten 1000 km Wildnis auf uns.

Anfangsseite Südamerika Übersicht Chile nach oben zurück weiter