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Montag, den 10.03.2014

Puerto Natales Karte
  0 kmGesamt:100078 km

 

 

Es ist viel passiert, ich habe viele wunderbare Erlebnisse überlebt und konnte Patagonien in vollen Zügen genießen. Die Landschaft ist immer wieder überwältigend. Zum Glück bin ich in der Nachsaison und die Nationalparks sind fast frei von den Touristenmassen. Perito Moreno und Torrel del Paine hatte ich stellenweise für mich allein. Aber fangen wir von vorn an. Von El Chalten ging es also zuerst einmal rund 250 Km durch die argentinische Pampa nach El Calafate. Einen Tag vor unserer Abfahrt war der Wind so stark, dass alle ankommenden Radler trampen mussten. Wir waren also guter Hoffnung einen kräftigen Rückenwind zu haben, da wir ja aus El Chalten erst einmal wieder zurück zur Kreuzung an die Routa 40 mussten. Unser Wunsch würde jedoch nach 20 km und gegen Mittag vom Winde verweht. Der Gegenwind, auf dieser Strecke eher selten, nimmt immer mehr zu. In einer perfekten Windstaffel und zu dritt waren aber immer noch 10 km pro Stunde möglich. Mit viel Krafteinsatz waren dann die 80 km bis zur Kreuzung geschafft und das Pinkhaus, die Unterkunft für die Nacht rückte auf einmal in erreichbare. Nach 125 km hatten wir es erreicht. Ein altes zerfallenes Gehöft mit einem pinkfarbenen Haus, in dem die Radler der

Welt übernachten. Ich sehe viele Unterschriften von bekannten Freunden an der Wand. Auf der gesamten Strecke sehen wir immer wieder Kadaver von Guanacos. Da es auf beiden Seiten der Straße, zum Schutz der Weiden Zäune gibt, müssen sie wenn sie zum Wasser wollen, diese überspringen. Sie bleiben mit den Hinterbeinen hängen und verenden grauenvoll. Alles im Nationalpark und vor den Augen der Besucher, doch vom Bus aus kann man schlecht zählen. Wir zählen über 50 auf 5 km. Das nächste Ziel El Calafate liegt wieder ab vom Weg. Der Besuch des Perito Morreno Gletschers heißt also einen Umweg von über 250 km eingehen. Doch jeder Kilometer hat sich gelohnt. Nach einer Nacht in einer kostenlosen Unterkunft ging es an den Parkeingang. Hier haben wir einen der schönsten Sonnenuntergänge und können das Farbspielen zwischen hunderten Schafen auf der Weide genießen. Am morgen rennen die Schafe und Pferde um das Zelt und wecken uns. Der Gletscher ist dann nach weiteren 50 km erreicht und es ist einfach der Hammer. du sitzt 100 m vor einer riesigen Eiswand und wartest auf den Abbruch eines kleinen oder großen Stücks. Die Kamera zeigt natürlich immer in die falsche Richtung und wenn es donnert ist es zuspät. Wir genießen dieses Schauspiel über Stunden bei einer Flasche Whisky. Leider ohne Eis aus dem Gletscher. Nach einer weiteren Nacht unter Schafen ging es zurück nach El Calafate und weiter zum Torres del Paine. Waren es auf

dem Zeltplatz in El Calafate die Hunde, die genervt haben, sind es hier die Mäuse. Meine Ortliebtaschen, mein GPS, meine Schaltung und eine Trinkflasche wurden von ihnen teilweise verspeist. Auch hier in einem der meist Besuch testen Nationalparks des Landes ist die Saison langsam zu Ende. Der Wind und das Wetter spielen zwar nicht immer mit aber die Entscheidung die Strecke mit dem Rad zu fahren war richtig. Bis Puerto Natales sind es dann nur noch 80 km und hier heißt es erst einmal ausspannen, sortieren und den Wind entfliehen. Ich staune über mein Zelt, es hält die bis zu 100 Km/h sehr gut auch und auch die Regenschauer hinterlassen nur kleine Wasserpfützen am Boden. Es ist ein eigenartiges Gefühl so kurz vor dem Ende der nächsten Etappe. Alles wird sich in 750 km ändern. Ich werde nach Norden fahren, werde sicher dann viel allein sein und es warten drei neue Länder auf mich. Aber es warten auch eine lange schöne Bootsfahrt, vielleicht ein Zug zum Atlantik und die eine oder andere Bustour. Noch etwas mehr als 3000 km und ich habe die Erde mit meinem Rad umkreist. Ich freue mich auf mehr. Viel Spaß euch.

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