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Donnerstag, den 16. Oktober 2014

San Blas Inseln  
  Gesamt: 17128 km

 

 

Da es von Cartagena nun Katzensprung nach Panama ist, stand nach ein paar Tagen die Entscheidung fest. Ich suche mir ein Segelboot nach Panama. Es ist nicht mehr so schwer wie noch vor Jahren, die Hostels hängen Listen aus und du musst nur noch das Datum und das Boot heraussuchen. Alle Preise sind gleich 550 Dollar. Wobei das Hostel oder Reisebüro 50 Dollar einzieht. Ein guter Gewinn, für einen Anruf und eine E-Mail. Es soll auch die Möglichkeit geben, direkt an die Bootsbesitzer zu schreiben, aber diese haben sehr oft Verträge mit den Managern. Ich entscheide mich für die Corto II, kaufe einen Rückflug nach Cartagena und freue mich auf Panama. Doch zuerst heißt es die Bürokratie austricksen. Panama hat festgelegt, wer mit dem Boot einreist braucht ein Rückflugticket für die nächsten drei Tage nach der Einreise. Ohne kostet es 100 Dollar Strafe. Ich habe ja einen Flug aber ich bleibe 5 Tage in Panama. Also wird es einfach für mich und die Mitreisenden gefälscht. Es ist mittlerweile in vielen Ländern. Ich habe einem Deutschen getroffen, der wurde bei der Einreise nach Costa Rica eingesperrt, weil er keinen Rückflug hatte und auf die drei Monate Aufenthalt gepocht hat. Die spinnen echt hier langsam. Gegen 17:00

Uhr sollen wir am Boot sein. Die Besatzung besteht aus zwei deutschen, einem chilenischen und einem kanadischen Paar, plus dem Kapitän Sebastian aus Argentinien, dem Crewmitglied aus Kolumbien, dem Hund und mich. Das Boot liegt in der Bucht und wir haben den Blick auf die Wolkenkratzer von Cartagena. Nach dem wir die Taschen aufs Boot gebracht haben geht es zum Whisky und Bier einkaufen. Wir schlafen die erste Nacht auf dem Boot um gleich am Morgen abfahren zu können. Ich bekomme leider ein kleines Hochbett, aber okay so ist es als Single. Ein Mädel aus Deutschland hat ein Arbeitsvisum für Kolumbien. Sie hat sich aber nicht innerhalb von 15 Tagen gemeldet, da es am Flughafen hieß, sie kann es bei der nächsten Einreise machen. Ein Grund ihr eine Strafe von 200 Dollar

aufzubrummen. Ohne Quittung natürlich! Nach einer ruhigen Nacht geht es 5:00Uhr am Morgen bei Sonnenaufgang auf die offene See. Zwei Tage und eine Nacht liegen bis zu den San Blas Inseln vor uns. Zu Beginn genießen wir noch die Ruhe der offenen See, wie beobachten die Vögel, sehen den Fliegenden Fischen zu und versuchen unser Glück mit der Angel. Relativ schnell geht uns auch ein Fisch an die Leine, doch dann ändert sich das Wetter. Ein Sturm kommt auf, in Sekunden schnelle liegt das Schiff auf der Seite und alles fliegt durcheinander. Sebastian hat alles im Griff, er setzt mehr Segel um die Jacht zu stabilisieren. Wir kämpfen dagegen mit der Seekrankheit und nehmen eine Pille nach der anderen. Nach etwa fünf Stunden lässt der Sturm nach und müde durch die Tabletten schlafen wir ein.

Bei Regen und gutem Wind machen wir in der Nacht die doppelte Geschwindigkeit und erreichen schon gegen Mittag die ersten Inseln. Das Wetter wird besser und zwei super schöne Tage liegen vor uns. Ich versuche immer mal wieder mein Glück mit der Angel, Surfen und Schnorcheln. Unser argentinischer Freund kocht leckere Gerichte und bei Bier in der schwimmenden Bar lassen wir es uns gut gehen. Der Käptenhund hat alles im Griff und geht sich ab und an mal Abkühlen. Er ist auf einen der 340 Inseln geboren und fühlt sich in seinem Element. Die Inseln wirken vom Boot aus wie das Paradies auf Erden, doch kaum ist man unter Wasser oder auf einen der Inseln, so findet man Berge von Müll. Die Kuna kommen mit dem neunen Wohlstand und Reichtum nicht zurecht. Die Frauen wollen ständig etwas verkaufen und die Männer setzen den Verdienst dann in Bier um. Um ihre Hütten stapeln sich die Bierdosen und der Plastemüll säumt den Strand. Beim Schwimmen muss man immer damit rechnen, dass eine volle Pampers den Weg kreuzt. Ich habe für euch die schönen Bilder herausgesucht um euch zu zeigen, wie es heute aussieht. Die neue Asphaltstraße nach Carti in Panama bringt jetzt jeden Monat hunderte von Touristen nach San Blas und wenn sich nicht etwas ändert, ist das das Ende für das Paradies. Ich glaube jedoch, es sind die Kuna, die lernen müssen, denn ich habe kein Baby bei den Touristen gesehen und auch Solarzellen und Batterien sind nicht von den Seglern. Über Jahrhunderte wurde alles in Meer geworfen, woher sollen sie wissen, dass der neue Wohlstand nicht von den Fischen gefressen wird. Am letzten Abend
bereitet Sebastian 12 Langusten zu. Frisch gefangen wie der Fisch, den wir oft roh zubereitet haben. wir genießen den Sonnenuntergang beim letzten Rum, sitzen lange auf dem Deck und beobachten die Sterne. Am nächsten Morgen regnet es. Wir werden von einem Boot der Kunas abgeholt und nach Carti gebracht. Dort am Büro der Verwaltung sind die nächsten 50 Dollar

fällig. Boot und Jeep in einem Packet. Der Jeep hat Klimaanlage und Fernseher, auf dem Musikvideos laufen. Auf einer Achterbahn geht es durch die Berge. Der Kontrast kann nicht Größer sein. Hier die Fischerhütten, dort die City. Wolken-kratzer und dazwischen die Altstadt Casa Viejo. Hier hat meine Reise von Alaska nach Panama 2005 im Hostel Casco Viejo geändert. Jetzt nach neun Jahren bin ich wieder hier. Auch dieser Kontrast ist umwerfend. Waren Andreas und ich damals noch die ersten Gäste in Zimmern mit zwei bis drei Betten, so sind es heute acht bis zehn Betten, die in den runtergekommenen Schlafräumen stehen. Der Besitzer erkennt mich, ich hoffe auf einen kleinen Rabatt, doch er geht nicht darauf ein. Er fragt, ob er die Bilder von damals bekommen kann, ich gehe nicht darauf ein.

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