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Mittwoch, den 25. September 2013 |
Cusco |
Karte |
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0 kmGesamt:
2461 km |
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Ihr merkt schon, es ist nicht wie auf meinen letzten
Reisen, es gibt nicht jeden Tag neue Berichte. Also habe ich sie jetzt
mit dem Wort Txt gekennzeichnet. Der Weg über das Hochland nach
Cusco verlief in den letzten Radtagen eher problemlos. Leider waren
für mich die Strecken echt sehr lang. Paul hat nicht viel Zeit
und aus diesem Grund natürlich auch einen anderen Reiseplan als
ich. Wenn ich dann bei 85 km an einem schönen Zeltplatz am Fluss
vorbeifahre und ab 105 noch 15 km klettern muss, ist es schon eine
Überwindung. Aber ich freue mich dann auch voran zukommen. Nun
sind wir hier in Cusco und haben uns natürlich wie alle |
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Touristen um einen Besuch nach Machu Picchu bemüht.
Das Hostel El Estrellita ist ein echter Geheimtipp unter den Radlern.
Innenhof, Küche und schöne große Zimmer. Die Stadt
ist sehr überlaufen, aber es gibt immer wieder ruhige Ecken und
Gassen. Leider wird man alle Minute angesprochen, ob man was kaufen
möchte. Das nerft mich echt, aber ich habe gelernt mich dumm
zustellen. Alles, was mit Machu Picchu zu tun hat ist einfach unverschämt
teuer. Die Preise für die |
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Einfachen Touren fangen bei 120 Dollar an. Für jede
Kleinigkeit werden 10 oder 20 Dollar aufgeschlagen. Echt schade.
Wir haben eine 2 Tagestour gebucht (Kleinbus bist 11 km vor Aqua
Caliente, Unterkunft, eine kurze Zugfahrt, eine Nacht im Hostel,
drei kleine Mahlzeiten, dein Eintritt und einen Führer für eine
Stunde) für 125 Dollar. Die An- und Abreise dauert etwa 8 Stunden
über teilweise sehr schlechte Straßen. Um es kurz zu machen! Machu
Picchu und die Umgebung ist einfach der Hammer. Es ist mystisch,
romantisch,
phantastisch, einmalig
und
unglaublich zugleich. Selten habe ich so etwas gesehen. Doch
leider hat alles zwei Seiten und meine zweite Seite hieß Montezumas
Rache. Nach den 6 Stunden nicht angeschnallt auf dem Notsitz,
mit meinen am Morgen beginnenden Magenkrämpfen, habe ich die 10
km Wanderung nach mehr als 3 Stunden in der Dunkelheit noch überstanden.
Doch dann war nur noch schlafen angesagt. An einen Aufstieg zu
den Ruinen am Morgen, war nicht zu denken. Also ging es mit dem
Bus für 9 Dollar hinauf. |
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Dort bin ich den mehr oder weniger 3
Stunden von Stein zu Stein gewandert um mir immer wieder anhören
zu müssen, man darf auf den heiligen Steinen nicht sitzen. Ich
war einfach nur froh dort zu sein, habe die Wolken beobachtet
und die Berge im Nebel auf mich einwirken lassen. Es war schon
sehr komisch, nicht alles sehen zu müssen, nicht jeden Tempel
erklärt zu bekommen, sondern einfach nur auf den nächsten Magenkrampf
zu warten. Dann irgendwann hatte es ein Ende. Ich bin zur Krankenstation
und wollte einfach nur auf einem Bett liegen. Das sauberste war
das Hinweisschild. Die Wände und die Decke waren mit dickem Schimmel
belegt, überall hingen große tote Fliegen oder Käfer herum. Nach
einmal auf dem Bauch drücken stand die Diagnose fest, ich habe
zu viel Luft im Bauch und die muss raus. Eine Sache, die bei mir
normaler Weise |
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kein Problem ist. Es gibt drei Möglichkeiten: 1. eine Infusion
mit allem rund 110 Dollar - 2. eine Infusion ohne alles rund 70
Dollar oder eine Tablettenkur für 35 Dollar. Da ich nur 13,40
Sol also rund 5 Dollar hatte, gab es eine rote, eine lila und
eine weiß-blaue Pille. Die Toilette darf ich benutzen, aber Papier
gibt es nicht. Zum Glück habe ich noch genug bei mir. Sie nehmen
hier Millionen Dollar ein, aber eine Rolle Papier für 0,25 Cent
können sie sich nicht leisen. Die Amerikanerin, die später kotzend
durch die Türgefallen kam hat die Infusion mit allem genommen
und ihr wurde versprochen, sie kann in einer Stunde wieder durch
die Ruinen laufen. Ich habe den Bus nach unten genommen und mich
in den Zug gesetzt. Dort gab es auf der 20 minütigen Fahrt (Preis
18 Dollar) die beste Toilette von Peru, leider wieder ohne Papier.
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