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Freitag, 27. Juli 2012

Ostrov - Constanta Karte
  132,50 kmGesamt: 1806,90 km

 

 
Nach dem verrücktem Tag gestern, sollte der heutige noch komischer werden. Da ich mitten in der Nacht von einem Lenkerbruch in der Abfahrt geträumt habe, bin ich schon um 4:00 Uhr wach. Ich stehe mit den ersten Sonnenstrahlen auf und überprüfe noch einmal alle Schraubverbindungen.
Die ersten Kilometer fahre ich sehr langsam und habe echt Bedenken. Die Anstiege und Abfahrten sind zum Glück nicht zu steil. Einzige Ausnahme ist der Aufstieg zum Kloster. Hier macht es das Kopfsteinpflaster nicht leichter. Die Höhenmeter sammeln sich und wir kommen unserem Ziel immer näher. Die relativ langen Steigungen und der Gegenwind machen es uns nicht leicht auf den 130 km, die wir heute schaffen wollen. In der ersten Pause
ziehe ich noch einmal die Achsen der Räder fest und überprüfe die Schrauben. Ab diesem Augenblick habe ich ein besseres Gefühl. Nach einem endlosen Auf und Ab und immer wieder wechselnden Winden erreichen wir die Vororte von Constanta. Hinter dem Ortsschild wird die Straße mehrspurig und dann ist Schluss für Radfahrer und Pferdefuhrwerke. Für uns aber nicht, müde aber glücklich erreichen wir das Schwarze Meer, den Hafen und das berühmte Casino. Nun heißt es eine Unterkunft finden. Genau da beginnt der Tag verrückt zu werden und wird einer der besonderen
auf meinen Reisen. Als wir einen Mann nach einem Hotel fragen, verweist er uns auf eine ältere Dame, die gleich in der Nähe ihre Wohnung vermietet. Cool, warum nicht. Wir schauen es uns an und sind zufrieden. Er möchte 30 Euro für die gesamte Wohnung und wir können kochen und haben das Zentrum der Stadt genau vor der Haustür. Die Frau schläft dann bei einer Freundin und die Wohnung gehört bis zur Abfahrt uns. Wir haben jeder ein Bett, Küche und Bad. Also räumen wir

erst mal die Räder hinauf in den zweiten Stock, da die Gegend nicht so sicher sein soll. Als alles verstaut ist, gibt es einen Tee und der Preis erhöht sich plötzlich auf 100 Euro. Er hätte wohl die Frau falsch verstanden. Mir ist das Ganze nicht geheuer. Wir hatten eine Abmachung und nun erhöht er den Preis. Er wollte für den Deal eine Zigarette, nun ist es schon eine Schachtel. Als er nach dem Einkauf dann noch meine Cola will, werde ich langsam böse. Er gibt uns noch seine Nummer und wünscht uns eine guten Nacht und hofft, wir können im Morgen danke sagen. Wir werden etwas ruhiger, kochen ein leckeres Abendessen und trinken ein paar Liter Bier. Ich schaue mir am Abend noch die Oper an und um 23:00 Uhr liegen wir im Bett. Lange jedoch nicht, dann gegen 24:00 kommt die Oma vom Angeln zurück und will in ihr Bett. Doch genau da liege ich ja. Wir erklären ihr, wir haben bezahlt und sie soll doch, wie abgemacht, zu ihrer Bekannten gehen. Leider versteht

sie kein Wort und für sie bricht die Welt zusammen. Wir merken langsam, dass nicht nur wir, sondern auch sie übers Ohr gehauen wurde. Erst mal kehrt Ruhe ein. Doch um 3:00 Uhr geht der Lärm an der Tür wieder los. Nun kommt die Story meines Lebens. Angeblich hätte der Sohn der Oma alles erfahren und wir müssen raus aus der Wohnung sonst erschlägt er uns. Außerdem sind wir seit 13 Stunden hier und wir hätten ja nur für die Zeit bezahlt. Was nun machen? Mitten in einer fremden Wohnung, in einer fremden Stadt und mit einer wilden Oma und einem verrückten Auskenner, der das nicht zum ersten Mal durchzieht. Wir machen Fotos von ihm und sagen, wir gehen zur Polizei. Da flippt er völlig aus. Wir packen unsere Sachen und stehen in der Nacht von Constanta. Die erste Polizeistreife kann kein Wort Englisch und die Hundebande ziehen durch die Straßen.
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