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Donnerstag, 23. Juli 2009 |
Szczytno - Mikolajki |
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82,00 kmGesamt:
146,30 km |
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Die Nacht war eine der Schlimmsten, die
ich in einem Zelt erlebt habe. Schon lange, bevor die Gewitter über
uns waren, konnte ich sie anrollen hören. Anna schläft noch
fest. Ich packe die Sachen in unsere Taschen, ziehe die Verspannungen
am Zelt nach. Dann schaue ich mich in der Nähe bei den Hütten
um. Dort finde ich eine Hütte mit einem großen geschützten
Vorbau. Hier können wir uns unterstellen, wenn es zu schlimm
wird. Ich warte also ab und zähle die Sekunden. Beide Gewitter
kommen näher. Als Anna aufwacht sind sie genau über uns.
Die Wassermassen stürzen sich auf unser Zelt. Jetzt möchte
ich nicht im Freien stehen. Es ist extrem, aber sehr kurz. Später
hören wir, es gab im Osten Deutschlands und im Westen Polens
sogar Unwettertote. Wir hatten Glück. Am Morgen gleicht der Weg
neben unserem Zelt einem Bachbett. Es war doch mehr Wasser, als wir
dachten. Komischerweise trocknet das Zelt sehr schnell, obwohl wir
mitten im Wald stehen. Wir kochen Kaffee und packen ein. Das Wetter
wird besser. |
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Wir starten gegen 9:30 Uhr und machen in Szczytno erst
einmal Frühstück. Käse, Wurst, Brötchen, Joghurt
und Obst. Die Sonne brennt vom Himmel. Auf einer Nebenstraße
geht es durch Felder und Wälder. Das Ziel für heute ist
Mikolajki. Leider finden wir unseren ersten Cache
nicht. |
Sollte
wie in Holland mein GPS nicht stimmen? Naja mal sehen wie es beim
Nächsten aussieht. Da er etwas ab von der Route liegt, rollt
Anna weiter und ich suche ihn. Nach eine paar Minuten habe ich ihn.
Super eine GPS-Abweichung von 5 Metern. Es funktioniert. Es sollen
noch 10 Kilometer sein, doch die haben es in sich. Es geht immer wieder
auf und ab und wir haben ja schon 70 Kilometer in den Beinen. Leider
meldet sich auch noch Annas Knie. Genau das wollten wir in den ersten
Tagen vermeiden. Also gehen wir es sehr ruhig an. Erst 19:00 Uhr erreichen
wir Mikolajki. Gleich als wir in den Ort kommen, sehen wir den Zeltplatz,
leider nicht am Wasser. Wir fahren also erst einmal in den Ort hinein.
Wau was ist das denn? Massentourismus. Ballermann lässt grüßen.
Wir kaufen ein und fahren wieder hinaus zum Zeltplatz. Über 10
Euro ist nicht gerade wenig. Der Typ will uns auch noch in die hinterletzte
Ecke ohne Rasen stellen. Aber das kenne ich ja von den vielen Reisen.
Wir
suchen uns also unseren Platz aus. Zentral |
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gelegen, schöner Rasen,
ein alter Baumstumpf als Tisch. Passt alles. Wir bauen das Zelt
auf, genießen das erste Bierchen, gehen duschen und kochen
Tomatensuppe. Davor gibt es noch einen Salat. Alles ist in Ordnung,
nur Annas Knie nicht. Wir reiben es schön ein und machen einen
Verband. Sorgen machen wir uns nicht. Es ist normal, dass zu Beginn
die Muskeln am Knie sich erst eingewöhnen müssen. Der
Platz ist voller Deutscher. Ein alter Mann schimpft auf Polen, die
schlechten Straßen, die unfreundlichen Menschen, die Gegend.
Warum bleibt er nicht zu Hause?
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