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Dienstag, 24. Juli 2007 |
Bella Vista - La Siberia |
Höhenmeter: ca.750 |
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24,20 km Gesamt:
315,00 km Höhe:
3480 m ü.NN |
Die Hähne wecken uns am Morgen. Über dem Tal liegt
die Kälte der Nacht. Wir warten auf die Sonne, die gegen 6:30
Uhr langsam über die Bergkämme geklettert kommt. Relativ
schnell packen wir ein, da um 7:00 Uhr die Kinder zur Schule kommen
wollen. Ich hänge die Packtaschen an, will das Rad zur Seite
schieben und sehe die Bescherung. Hinten gibt es einen Plattfuß.
Das war es mit dem schnellen Abmarsch! Der
erste Platten seit dem Hochland von Mexiko. Weiss nicht mehr
richtig wie es geht den Reifen zu flicken - grinse. Ich finde das
Loch schon gleich im Mantel und die Luft kommt herausgepfiffen.
Als ich zum Schlauch vordringe sehe ich, dass alles mit einer schwarzen,
öligen Flüssigkeit verklebt ist. Es ist die Dichtmasse
des selbstflickenden Schlauches aus der USA. Super für meine
fast sauberen Hände. |
Hier ist die Einsamkeit zu Hause nur noch Pferde,
Kühe
und Schweine
am Strassenrand. Wenn ein Gehöft kommt, dann sind keine Menschen
zu sehen. Wir haben großen Respekt vor den jungen Bullen und
fahren immer wieder Bögen um sie herum. Nach jeder Biegung hoffen
wir es hat ein Ende, doch es geht höher und höher 2000 m,
2500
m, 3000 m und noch immer fehlen viele Höhenmeter. Plötzlich
tauchen Häuser auf, Choro kann es nicht sein, es fehlen noch
einige Kilometer. Als ich das Ortsschild sehe traue ich meinen Augen
nicht "La
Siberia - 3480 m über NN". Wir sind 400 Höhenmeter
weiter als gedacht - was für eine schöne Überraschung.
Am Ziel! In
einer kleinen Tienda, die als solche nur durch ein
Hinweisschild zu erkennen ist, gibt es was wir brauchen - kalte
Cola und Kekse. |
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Die Schule zu finden ist kein Problem.
Wir gehen also gleich nach der Cola zum Hausmeister, um nach einer
Übernachtung zu fragen. Es ist immer die selbe Geschichte.
Erst müssen mehrere Lehrer gefragt werden bis einer endlich
zustimmt.Wir bekommen ein Zimmer. Eine Freude diese Gastfreundschaft
genießen zu dürfen. Schade, wenn ich an meine Schule
denke, dort würde so etwas nicht möglich sein. Unser Klassenzimmer
wird noch ausgefegt und für die nächsten drei Stunden
stehen wir unter Dauerbeobachtung. Leider werden auch wieder einige
Kinder übermütig. Als eine Wasserbombe ins Zimmer fliegt,
müssen wir die Eingangstür verriegeln. Schade! Brit kocht
Reis mit Fisch - mal wieder. Ich repariere den Spiegel, und die
Fenster sind von den Kindern belagert. Um 19:00 Uhr wollen wir schlafen,
doch wir kommen erst 21:00 Uhr zu Ruhe, da ich immer wieder die
Kleinen verscheuchen muss. Zuletzt noch eine Bank vor die Tür
und Nachtruhe.
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