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Mittwoch, 15. August 2007 |
Sorata Pass - Toke Ajllata |
Höhenmeter: ca. 450 m |
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48,00 km Gesamt:
841,50 km Höhe:
3800 m ü.NN |
In der Nacht waren es um die fünf Grad Celsius
im Zelt. Draußen weht ein kühler Wind. Ich wache schon
gegen 07:00 Uhr auf. Hinaus in die Kälte gehe ich nicht. Erst
eine halbe Stunde später geht die Sonne über dem Illumpu
auf, er liegt voll im Gegenlicht. Ich koche Kaffee und Tee und wir
frühstücken unsere alten Brötchen mit Butter und
Marmelade. Aus dem Nichts erscheint ein Opa. Sehr alt, keine Zähne,
Sandalen, kein Wort spanisch. Er schaut uns an, wundert sich und
geht. |
9:40 Uhr können wir starten und fahren relativ
gemütlich die zwei Kilometer bis zum Beginn der Baustelle hinauf.
Hier ist richtig was los, Maschinen und Bauarbeiter an jeder Ecke.
Sie staunen einfach nur über uns. Am Pass erscheint eine schöne
Lagune. Hier vor den schneebedeckten Bergen und dem Wasser gibt schöne
Stellen zum Zelten. |
Wir sind in 4200 m Höhe
und nach dem Pass geht
es zum Titicacasee hinab. Nach drei Kilometer sehen wir in.
Lange hat es gedauert. Für mich ist er nicht nur ein See, es
ist ein Ziel. Das Ziel der Reise. Ich wollte ihn umrunden, nun sehe
ich ihn wenigstens. Selten hatten wir so eine belebte Gegend, überall
Kühe, Schafe, Ziegen, kleine Lehmhäuser und Felder. Bäume
gibt es fast nicht, die Bauern sammeln die Kuhfladen, stapeln
sie zum Trocknen auf und verheizen sie später. |
Zu Mittag hören wir von einem Musik- und Tanzfest in Santiago
de Huata. Da wir dort hin wollen motiviert es uns noch mehr. Leider
bekommen wir kein Geld und müssen es nun irgendwie bis La
Paz schaffen. Über Lipi fahren wir Richtung Santiage de H.
immer
am Titicacsee entlang. Die Bauern sind am arbeiten, es sieht
aus wie eine Idylle. Doch die ist es bestimmt hier oben nicht.
Es wird schwer gearbeitet: Schilff geschnitten, die Tiere verpflegt,
Kartoffeln gehackt, Häuser ausgebessert. Wir kommen am späten
Nachmittag in eine kleines Dorf, fragen nach wie weit es noch
nach Santiage de Huata ist. Die Antwort lautet eine Stunde. Wir
entscheiden uns in Toke Ajllata zu bleiben. In der Schule arbeiten
noch ein paar Männer und wir fragen nach. Der Hausmeister
ist nicht da und soll aber kommen.
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Das Schulgelände
sieht sehr gepflegt aus, es gibt einen Sportplatz, Schulgärten
und sogar eine eigene Kirche. Es wir dunkel, wir bauen unser Zelt
auf dem Sportplatz ab und warten ab. Ein Opa erscheint und meint
er sucht den Hausmeister für uns. Wir essen Fischbrötchen
und trinken dazu Cola, als eine Gruppe von Menschen im dunklen auftaucht.
Was nun? Fünf Männer, eine Frau und ein paar Kinder. Es
ist der "Chef" der Dorfes und seine Mitarbeiter. Er begrüßt
uns und wünscht uns eine ruhige Nacht. Er ist noch sehr jung
und wurde für ein Jahr gewählt. So ist es schon immer
hier im Dorf und wie es aussieht bekommt diese Art des Führungswechsel's
der Gemeinschaft gut. Die
Sonne geht über dem See unter, der Hausmeister erscheint
um 7:00Uhr am Morgen. Die Nacht ist mit null Grad milder als wir
erhofft haben. |
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