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Montag, den 20.01.2014 |
Puerto Montt |
Karte |
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0 kmGesamt:
7306 km |
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Meine Zeit des Wartens auf Temuco liegt hinter mir.
Ich radle mit Maxim und Jeremy aus Frankreich durch die Seenplatte
nach Argentinien. Neu motiviert und mit einem neuen Ziel geht es aus
der Stadt hinaus. Unser erster See ist der Lago Villarrica. Knapp
85 km hügliges Land liegen vor uns. Die Steigungen sind oft kurz
und steil. Dies macht die Muskeln müde und auch nach den Ruhetagen
merke ich sie sehr schnell. Immer wieder werden wir aber durch den
Anblick des Vulkanes Villarrica erfreut und bekommen Lust auf mehr.
Villarrica ist eine sehr touristische Stadt, doch die Herren in der
Touristeninfo wissen nichts. Wir reservieren uns ein Boot für
den Lago Pirhueico, den wir in zwei Tagen erreichen wollen. Danach
suchen wir uns eine Stelle für das Zelt. Wir werden von einer
Familie eingeladen und können in der Nähe ihres Hauses stehen,
da gerade Kindergeburtstag ist, gibt es zur Mate noch lecker Kuchen.
Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Panguipulli und zum gleichnamigen
langgestreckten See. Wie empfohlen nehmen wir eine Abkürzung.
Piste und 10 km klettern. Wir sind echt am fluchen, da es hieß,
es geht nur bergab. Doch dann am Pass eine Aussicht, die alles vergessen
macht. Auch am See entlang ist es ein heißes hartes auf und
ab. Am Ende des Tages treffen wir auf die Piste zur Fähre. Wir
dürfen an einem Sportplatz zelten und schauen zu wie die |
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Kühe den Platz düngen. Am Morgen
klettern wir bei 45 Grad in der Sonne auf über 750 m und rollen
dann in ein kleines Dorf. Dort treffen wir zwei deutsche Radler. Beide
sind kurz vor den 70 Lebensjahren, also 20 älter als ich. Hammer.
Wir
erreichen das Boot, genießen den See und nehmen an der Anlegestelle
erst mal ein Bad. Weit geht es heute nicht mehr. Am Lago Lacar finden
wir eine sehr schöne Stelle am Wasser. Der
Sonnenuntergang entschädigt für alles. Ein kurzer weiterer
Tag und wir sind in San Martin de los Andes. Die Unterkünfte
sind reichlich vorhanden aber die Preise liegen im Sommer alle um
die 20 Euro. Wir kommen in einer privaten Unterkunft unter und genießen
die Dusche und die Möglichkeit zu kochen. Es gibt viel Bier,
Fleisch, Gemüse und Kartoffeln. Nun liegt die
Sieben Seen Runde vor uns, Wir lassen uns Zeit,
gehen in glasklaren Flüssen baden, versuchen Fisch zu fangen
und kämpfen gegen riesige Brummer und lästige Pferdefliegen.
Die Farben des Wassers sind echt einmalig. Der Weg bleibt gleich,
steil auf und ab, immer wieder Seen und Fliegen. Wir erreichen eine
Landschaft an der Grenze, die von den letzten Vulkanausbrüchen
geprägt ist. Überall abgestorbene Bäume und meterdicke
Asche. An der Grenze geht es relativ schnell. Die beiden Abfertigungen
liegen 35 km auseinander. Wir zelten eine Nacht im Niemandsland. Ich
bin nun wieder im Besitz von 90 neuen Tagen in meinem Passport und
das reicht sicher bis Feuerland. |
Immer wieder tauchen neue schneebedeckte Vulkane auf.
In der Gegend wohnen viele Deutsche. Es ist echt eine Landschaft,
in der man alt werden kann. Eine lange Pistenstrecke erweist
sich als neue Asphaltstraße und dann liegen nur noch 50
Kilometer Autobahn vor uns und wir sind in Puerto Montt. Wieder
wohnen wir in einem privaten Haus. Ich bekomme nach fast zwei
Monaten mein Paket, nur leider ohne die Schiene für meine
Ortliebtasche. Ich wechsle die Kette, das hintere Kettenblatt
und das Öl in der Schaltung. Dummerweise ist die neue Kette
etwas zu lang. Ich muss warten, bis sie sich noch etwas dehnt,
dann kann ich ein Kettenglied rausnehmen und sie passend machen.
Echt komisch entweder zu lang oder zu kurz. Wir buchen ein Boot
nach Chaiten und ich freue mich auf die Carretera. Da ich verschiedene
Dinge nicht gleich brauch, lasse ich sie hier im Haus und nehme
sie dann in zwei Monaten wieder mit. Ich hoffe dann ein Boot
von Puerto Natales nehmen zu können.
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