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Dienstag, 27. Juli 2010 |
Langar - Pamir Fluß (?) |
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48,00 km Gesamt:
830,90 km |
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Höhenmeter: 980 |
Wie abgesprochen werden wir um 6:00 Uhr Pamirzeit geweckt. Viele
Pamiris leben nach dieser, um eine Stunde versetzte Zeit. Nur weiß
man nie genau, welche Zeit gerade angezeigt wird. Auf dem Rad leben
wir ja auch nach der Sonne, also egal. Der Chef des Hauses gibt uns
noch zwei riesige Brote, da es ja die nächsten drei Tage nichts
gibt. Danke sehr. Schon auf der Karte sehen wir, es geht gleich hinter
Langar extrem steil nach oben. |
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Genau das passiert gleich nach 500 Meter. Es ist erst 7:30 Uhr,
die Sonne scheint aber schon heiß vom Himmel. Die ersten Kilometer
sind schlimm, viele große Steine. Dazu dieser scheiß Reifen.
Mein Händler hat mit einen Nachfolger des Marathon XT verkauft,
der eher ein Stadtreifen ist. Immer wenn es steil wird und ich die
Kraft voll auf den Hinterreifen habe, dreht er durch. Echt blöd,
den in einem Steilstück absteigen müssen, heißt erst
einmal schieben. Ich muss immer abschätzen, wie ich die Kraft
optimal einsetzte. Drei Mal muss ich vom Rad. Nach den ersten fünf
Kilometern wird es etwas flacher. |
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Wir klettern immer weiter nach oben. Wir hoffen immer
noch darauf, nicht wieder zurück zu müssen. Ich genieße
die Weite, die Stille, die Luft. es ist hart aber nur das Rollen der
Räder zu hören und sich weiter nach oben zu kämpfen
ist für mich Freiheit pur. Nach 20 Kilometer soll die Stelle
kommen, an der bis vor ein paar Tagen Schluss war. Laut Karte macht
die Straße einen extremen Knick. Ich traue mich nicht um die
Ecke. |
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Als ich nach einem kurzen Stopp (Foto rechts oben) die Stelle sehe,
sieht es sehr positiv aus. Die Arbeiter haben es echt geschabt. Das
riesige Loch ist mit Steinen gefüllt. Es wurde eine neue Mauer
gebaut, so dass der Wasserfall gezielt abfließen kann. Wir müssen
nicht mal die Schuhe ausziehen. Super der Weg ist frei. Hoffen wir
auf stabiles Wetter, ohne viel Regen. Dann ist nur das Problem, dass
bei der Hitze die Gletscher schmelzen und viel Wasser von den Bergen
kommt. Egal wie es wird spannend. |
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Am Wasserfall treffen wir Hagen,
er will eine Nebenstecke (Mats-Pass 4432 m) fahren, die jedoch laut
Internet unbefahrbar ist. Wir wünschen ihm viel Spaß und
weiter geht es durch die Berge. Immer wieder stützen Bäche
ins Tal, die Piste ist steinig, aber nicht mehr so steil, eine Kurve
folgt der Nächsten. Ab Kilometer 28 bewegen wir uns zwischen
3500 und 3700 Höhenmetern. Ich muss oft warten, da Hildegard
nicht so schnell ist. |
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Nach knapp 50 Kilometer ist ein etwas
breiteres Tal erreicht. Wir sehen Radspuren zum Bach abbiegen, Hier
haben Radler gezeltet. Sicher waren es Benjamin und Dennis, wir
hatten sie in Khorog getroffen. Wir finden eine gute Stelle, kaum
hatten wir es uns gemütlich gemacht, kommt Hagen um die Ecke.
Er hat es zwei Kilometer versucht und dann aufgegeben. Scheint also
nicht zu gehen. Wir verbringen einen schönen Abend, kochen
zusammen eine Suppe
aus Reis-Wurst-Erbsen und Zwiebeln. Ich esse noch ein paar Brote
mit Margarine. Es wird die schlimmste Nacht der Reise. |
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