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Montag, 4. April 2005 |
Bacalar (Mexiko) - Carmelita (Belize) |
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106,53 kmGesamt:
12.896 km |
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Was wird mich im neuen Land erwarten? Es ist das vierte auf meiner
Reise und das kleinste bislang. Ich freue mich auf die Veränderung,
aber das Gefühl, das ich schon an den vorherigen Grenzen hatte,
ist wieder da. Als ich nach 30 km an der Grenze ankomme, erscheint
alles etwas amerikanisch: Casino, Duty Free Zone, Automärkte
und Einkaufscenter. Auf der mexikanischen Seite kann natürlich
die gute Frau meinen gefälschten Stempel nicht lesen und fragt,
ob der Einreisetag der 4. oder der 24. Januar sei. Da ich ja heute
genau 90 Tage im Land bin, muss ich nicht lügen und gebe den
4. Januar korrekt an. Sie zählt an den Fingern die drei Monate
ab und ich werde ausgestempelt. Die Grenzstation auf der Belize-Seite
erscheint dagegen sehr klein und das karibische Flair kommt mir entgegengesprungen.
Es geht ohne jegliche Hektik zu, ich werde sehr freundlich empfangen
und komischerweise fragt man mich nicht nach den 18 $ Einreisegebühr.
Ich frage natürlich auch nicht nach. Der Einreisestempel ist
sehr unscheinbar und sagt aus, dass ich in einem Monat das Land verlassen
muss. Ich denke ein Monat reicht für die knapp 450 km aus. |
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Sogar beim Geldumtausch neben dem Zollgebäude bekomme ich einen
Dollar mehr als in der Bank und als es der Beamte in der Schalterhalle
bestätigt, verliere ich wieder etwas Angst vor dem neuen Land.
In Corazol kann ich gleich noch über Wireless kostenlos meine
Bilder verschicken. Nun ist die Welt in Belize für mich in Ordnung.
Der Besitzer ist auch froh, denn er weiß nun, dass das Wireless
in seinem Laden funktioniert. |
Der Wind bläst mich gradezu Richtung Belize City und die vielen
kleinen Läden am Straßenrand stimmen mich weiter optimistisch.
Leider sollten es die letzten für heute sein. Die schon angesagten
Wolken zeigen sich am Himmel und es tut gut, mal wieder Schatten zu
haben.
Meine neu erstandene Karte für Zentralamerika für 17 B$
(1US$ sind 2 B$) sagt mir, dass hinter Orange Wark nur noch eine größere
Ansiedlung bis Belize City kommt. Ich schaue mich nach 100 km also
nach einer Unterkunft um. Hier in Belize verwirren mich wieder die
Meilenangaben. Auch weiß man nie, ob jemand Englisch oder Spanisch
spricht. Eigentlich hatte ich ja die Idee auf einer Mennoniten-Farm
zu übernachten, doch weit und breit ist keiner der aus Holland
und Deutschland eingewanderten Angehörigen dieser religiösen
Gruppe zu sehen.
Ich umfahre Orange Walk und komme an eine riesige Zuckerfabrik. Die
LkWs stehen hier mehrere Tage an, um das Zuckerohr abzuliefern. Die
Ernte auf den Feldern erreicht um diese Zeit ihren Höhepunkt.
Die Felder werden in Brand gesteckt und durch die leichten Buschfeuer
verbrennt das gesamte Unkraut. Dann können die reifen Zuckerrohrstengel
leichter geerntet werden. |
Kurz vor Carmelita gehen die Touren nach Lamanai ab und ich frage
an einer Anlegestelle nach einem Zeltplatz. No problem! Der gute Mann
wohnt seit 25 Jahre in Belize und arbeitet seit 15 Jahren hier, doch
Englisch sprechen kann er nicht. Er scheint jedoch in der Zeit viel
gereist zu sein, den angeblich hat er 2 Kinder in Mexiko und je 1
Kind der USA, in Guatemala und Belize. Dazu den Jungen mit seiner
jetzigen Frau hier im Dorf. Da staunt der Fachmann und der Laie wundert
sich! |
Ich genieße die untergehende Sonne, schreibe noch ein paar
Dinge ins Laptop und rechne die Kilometer bis zur Grenze von Panama
aus. Noch 2300 km, da bin ich ja Mitte Mai mit meiner Reise am Ende.
Ich muss meine Tagesetappen kürzen. |
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Am Abend gibt es Nudelsuppe mit Tomaten, Eiern und Zwiebeln, mehr
war nicht zu ersteigern.
An die neuen Preise muss ich mich erst gewöhnen: ¾ Liter
Cola 1,5 B$, 4 Tomaten, 2 Eier und eine Zwiebel ebenfalls1,5 B$. |
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