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Samstag, 04. Dezember 2004 Emigrant Camp - Furnace Creek
  61,21 kmGesamt: 7523 km
  sonnig, Gegenwind

  Erste Feststellung am Morgen: Der Wind hat gedreht. Uns macht es nicht so an, denn es geht erst einmal neun Meilen hinunter nach Stovepipe Wells. Bei einem langen Frühstück mit Banane und Apfel freuen wir uns auf die Fahrt durch das Death Valley. Die Straße ins Tal scheint vom ersten Augenschein kein Ende zu nehmen. Doch plötzlich steht etwas auf der Mitte der Fahrbahn. Ein Kojote! Er lässt sich nicht stören und wandert gemütlich auf dem gelben Streifen entlang. Stefan holt zur Sicherheit das Pfefferspray hervor, doch es ist nicht nötig.
Viele Kojoten in diesem touristischen Gebiet haben sich daran gewöhnt, das es an der Straße Futter gibt und so leben sie immer in der Nähe der Autos. Wir können deshalb sehr schöne Fotos machen. Es kommt natürlich wie vom Kojoten erhofft: Ein Mann stoppt mit seinem Auto, natürlich bei laufendem Motor, und gibt ihm Futter. Nur um Fotos zu machen. Auf die Frage warum er nicht wenigstens den Motor abstellt, lacht er nur und fährt weiter.
     
In Stovepipe Wells gibt es die großen vier: Tankstelle, Hotel, Store und RV-Campplatz. Leider keine Schnäppchen für unsere Provianttaschen. Uns zieht es weiter zur Dünenlandschaft in der Nähe. Wir wandern durch den Sand und finden sehr viele Tierspuren. Die Wüste lebt, doch Tier sehen wir nicht. Ähnlich einem Regenwald, du weißt sie sind da, aber du hast nur geringe Chancen sie zu sehen, erst recht nicht jetzt in der kalten Jahreszeit.
 
     
     
Der Weg Richtung Furnace Creek zieht sich sehr in die Länge. Es geht immer entlang einer riesigen Salzpfanne, die teilweise noch mit Wasser vom letzten Regen gefüllt ist. Es geht immer wieder unters sea level (Meereshöhe) und eine Ortschaft ist bis zum Horizont nicht zu sehen. Als wir einem Auto mit Red Bull-Werbung zuwinken, stoppt es nach 100 m und wendet. Es sind zwei Typen, die bei einem Marathon in Furnace Creek einen Werbestand hatten und nun zum nächsten Ereignis fahren. Wir bekommen jeder vier Büchsen geschenkt.
 
     
Der Hinweis, dass es am Ziel des Marathon weitere lecke Dinge gibt, spornt uns an schneller zu fahren. Da Stefans Batterien vom Fotoapparat leer sind, übernehme ich das Fotografieren und er macht sich auf den Weg nach Furnace Creek. Als ich ihn wieder treffe, ist mein Film und mein Speicher voll und er hat die Packtaschen mit Kuchen, Riegeln und 2 kg Nussmischung aufgefüllt.

In Furnace Creek gibt es drei Campingplätze. Eine Dusche und Strom zum Aufladen der Akkus wären sehr sinnvoll. Die Preise liegen laut Infocenter bei 10, 12 und 16 Dollar. Die 10- und 12-Dollar-Plätze sind nur für Wohnmobile und der 16-Dollar-Platz hat keinen Strom. Das darf doch nicht war sein! Da fahren wir mit den Rädern schwer beladen durch die Wüste und zahlen mehr als diese riesigen RVs und bekommen noch nicht mal Strom. Dummerweise kostete die Auskunft uns fünf Dollar, da Stefan gleich noch die Parkgebühr bezahlen muss. Wir müssen uns was einfallen lassen.

Auf der Suche nach Strom treffen wir auf den Sicherheitschef der Furnace Creek Ranch, einer riesigen Anlage mit Golfplatz, warmem Pool, Restaurants und Unterkünften ab 150 Dollar und dem RV Platz für 12 Dollar. Er ist uns behilflich und wir können die Akkus und das Laptop bei ihm im Office über Nacht aufladen. Da erste Problem ist also gelöst. Als Zugabe kaufen wir noch im Store die Dekobananen zum halben Preis, für Müsli sind sie noch immer gut genug. Da es schon dunkel ist, versuchen wir 50 m weiter auf dem RV Platz unsere Zelte aufzustellen. Keine Möglichkeit, der Boden ist wie Beton. Also zurück zur Straße, an der wir ein paar Bänke auf einem Rastplatz gesehen haben. Ist zwar nur 30 m neben der Fahrbahn, aber im Dunkel sieht uns ja keiner. Wir stellen natürlich die Zelte noch nicht auf, sondern kochen erst einmal gemütlich unsere Suppe. Es gibt zum ersten und nicht zu letzten Mal Reis mit der Nussmischung (Nüsse, Mandeln, Smarties und Rosinen).

Kaum fertig, taucht ein Ranger auf und macht uns darauf aufmerksam, dass wir hier nicht zelten dürfen. „Nein, nein, wir essen nur und fahren dann auf den Zeltplatz." Er denkt sich seienn Teil und verabschiedet sich nett. Also stellen wir die Zelte auf den 16-Dollar-Zeltplatz ohne alles – bezahlt wir aber erst morgen früh. Da müssen wir uns noch etwas Gutes tun! Wir packen unsere Sachen und 10 min später liegen wir im warmen Wasser des Pools in der Ranch.
Die Frau im Empfang war vor Stunden so unfreundlich zu uns und bekommt die drei Dollar Gebühr natürlich nicht. Nach einer heißen Dusche und warm angezogen, holen wir das Laptop und ab geht es zurück zu den Zelten. Doch das war noch nicht alles an diesem Tag. Als ich ein paar Eintragungen im Laptop mache, schalte ich wie immer ohne groß darüber nachzudenken den Wireless Sender ein und traue meinen Augen nicht. Guter Empfang, hier in der Einöde. Wahnsinn, gleich ein paar Mails in die Welt geschickt und heute wieder mal alles richtig gemacht. Einer der verrücktesten Tage geht ruhig zu Ende  
     
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