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Sonntag, 23. Januar 2005 30 km vor Loreto - Ligui
  77,05 kmGesamt: 8966 km
  Sonne

Die Nächte werden immer wärmer (heute 15 Grad) und ich denke, ab Cancun kommt der Schlafsack nach Hause. Platz für Hängematte, Moskitonetz und einen Bettbezug. Ich stehe schon um 7:00 Uhr auf und will schnell auf die Strasse. Doch das Zelt ist noch nass und ich kann mir Zeit lassen. Komisch, doch die reichlichen Malzeiten und die vielen Kekse (war sehr schön und gemütlich) mit Stefan haben mich zunehmen lassen und das bei fast 9000 km.  
Ich reduziere einfach mal für eine Woche die Malzeiten um ein Drittel Reis und Müsli. Das hat den Vorteil, dass ich nicht so oft einkaufen und nicht so viel herumschleppen muss. Ich möchte ja auf dieser Radreise nicht fett werden.
Der Weg führt mich noch einige Male steil hinauf und mein Wasserverbrauch ist in den letzten Tagen erheblich gestiegen. Ich habe mir noch eine 1½-Literflasche zugelegt, doch für zwei Tage reicht es gerade so aus. Mir kommt wieder die Konstruktion des Typen aus Holland in den Sinn, der sich noch zwei große Wasserflaschenhalter am vorderen Gepäckträger befestigt hat. In den USA gab es sie, doch damals habe ich nicht darüber nachgedacht. Na ja, Flaschen gibt es genug und Platz findet sich immer. Da kommt mir der nächste Militärposten sehr günstig gelegen. Die üblichen Fragen nach Drogen und Waffen und die übliche Ablenkung auf meinen Vokabelzettel. Nein, die einzige Droge auf der Reise ist das Rad und einmal in der Woche ein Bier. Auf meine Frage nach Wasser schaut man sich fragend um, und beschließt dann für mich im kleinen Kiosk eine Flasche Wasser und eine Fanta zu besorgen. Die Frage ist nur, wer hat sie bezahlt?
 

Gegen 10:30 Uhr erreiche ich Loreto und schaue mich nach einem Internetcafe um. Mal wieder werde ich nach rechts und links geschickt und alle kennen der Weg. Warum können sie nicht einfach zugeben, das sie nicht wissen wo es ist. Ich denke es wird eines meiner größten Probleme bleiben, dass die Latinos auf jede Frage eine Antwort geben, auch wenn sie keine wissen. Natürlich sind Stefan und Oliver auch auf der Suche und wir treffen uns.

Ich hätte gleich in den Reiseführer schauen sollen, das Internetcafe ist angegeben und befindet sich genau am richtigen Ort. Der Loneley Planet hat sich von daher schon gelohnt. Er ist zwar von 2001, aber die Karten stimmen wie immer exakt. Da bin ich vom deutschsprachigen Loose etwas enttäuscht. Wenige Karten und falsche alte Infos, obwohl er neuer ist (2002). Sie sollten nicht einfach nur von einem englischen Reiseführer (Rough Guides 2001) abschreiben, sondern die gute alte Tradition der Loose-Reiseführer beibehalten und selbst recherchieren.

Im Interntecafé kann ich sogar das Laptop anschließen und bei der Gelegenheit auch meine Batterien laden (1 h – 20 Peso). Nach dieser erfreulichen Aktion verspeise ich noch zwei Fladen mit Banane und nutze im Park den Wasserschlauch für die Rasenbewässerung, um mein Wasser zu filtern. Echt eine gute Erfindung diese Filter. (http://www.camping-a-to-z.com/water_filters.htm).  
     
     
Gegen 13:00 Uhr bin ich wieder auf der Straße. Stefan und Oliver wollen auch am Strand zelten. Für ein Bier und einen schönen Platz am Meer bin ich auch zu haben. Da sie mich sicher einholen werden, machen wir keinen Treff aus, ich sehe sie ja dann. Die Straße führt leider nicht immer direkt am Meer entlang, immer wieder geht es steil in die Berge hinauf, doch dann ergeben sich herrliche Ausblicke. Ich warte am Playa Coyote an der Abfahrt nach Puerto Escondido eine Stunde auf die beiden, doch sie kommen nicht. Da es schon ziemlich spät ist, beschließe ich weiterzufahren bis zur letzten Stelle, von der aus man an den Strand kommen kann.
  Die Sierre de la Gigante macht ihrem Namen alle Ehre. Sie reicht immer weiter ans Meer und die schroffen Felsen sind völlig anders als die runden Berge zuvor. An der letzten Bucht vor Ligui (dort beginnt laut Buch der Anstieg) warte ich noch einmal eine Stunde, bevor ich mich in die Kakteen schlage. Ich suche mir 100 m vom Strand entfernt einen schönen Platz. Am Strand zelte ich nicht, man wird von zu weit gesehen. Zuerst muss ich mich gegen die Mücken schützen, doch als 20 Minuten später die Sonne unter geht, sind sie verschwunden.
Ich koche meine Suppe und schreibe noch etwas Tagebuch. Etwas enttäuscht, aber dennoch zufrieden schlafe ich ein. Ich hätte 30 km mehr schaffen können und wenn ich die Lichter in den Bergen vor mir sehe, weiß ich: Es geht weit hinauf.
     
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