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Samstag, 2. April 2005 |
Tulum - Felipe Garrillo Puerto |
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121,58 kmGesamt:
12.661 km |
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Die sehr kurze Nacht endet gegen 6 Uhr. Ich wundere mich nicht über
das schlechte Wetter, denn der Wetterbericht hatte es voraus gesagt.
Ein paar Tropfen sind schon in der Nacht gefallen. Ich verschwinde
leise aus dem Zimmer und bin schon um 7 Uhr auf der Straße.
Kurz denke ich noch daran, Bananen und Brot zu kaufen, doch der Gedanke
ist schnell verworfen, was sich bald als Fehler herausstellt. Auf
100 km gibt es kein Dorf, keine Tankstelle und keinen Kiosk. |
Ich spule also meine Kilometer ab und denke an die gute Zeit im
Hotel. Zum Glück sind nur 25-27 Grad und die Sonne versteckt
sich hinter den Wolken, so dass mein Wasserverbrauch nicht zu hoch
ist. Nach zwei Wochen "all-inclusive" fällt es sehr
schwer die Haferflocken mit Wasser zu essen. Doch nach 70 km muss
etwas in den Magen. |
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An einer Funkstadion kann ich meine Wasservorräte auffüllen
und der Weg nach Felipe Garrillo Puerto ist gerettet. Ich habe einfach
keine Lust mehr! 13:30 Uhr, 120 km, da ist theoretisch ein neuer Rekord
drin, doch nicht mit der Einstellung dieses Tages. Ich denke nur an
das Ende der Reise, die Ideen Kuba oder Tauchen auf Utila spielen
keine Rolle mehr. 1. Juli - noch drei Monate. Immer wollte ich so
lange wie möglich fahren und nun diese Gedanken. Wie bekomme
ich sie nur aus meinem Kopf? Ich habe noch nicht mal Appetit und mein
Magen ist flau.
Ich erreiche Felipe Garrillo Puerto und gebe für heute auf. Es
soll in der Casa de Campesina die Möglichkeit geben kostenlos
zu schlafen. Wann sie jedoch aufmacht ist nicht recht klar. Ich gehe
zuerst einmal ins Internet und erfahre, dass Ronja und Ellen wieder
gut angekommen sind. Da die Casa um 17 Uhr noch nicht geöffnet
hat, mache ich mich auf die Suche nach einer anderen Möglichkeit.
Ich schaue mir die Hotels der Stadt an, doch die Preise schwanken
zwischen 150 und 400 Peso. Ich habe nur noch 250 Peso und weiß
nicht was morgen wird. |
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Im Institut für Indigene Angelegenheiten werde ich fündig.
Ein freundlicher Mitarbeiter meint, es sei kein Problem hier zu übernachten,
doch der Direktor muss seine Zustimmung geben. Da er in fünf
Minuten kommen soll, warte ich und bekomme nebenbei noch meine Wasserflaschen
aufgefüllt. |
Aus den fünf Minuten wird eine Stunde und der Mitarbeiter möchte
nach Hause gehen. Also setzt er sich ins Auto und meint, ich sollte
noch warten. Wenige Minuten später kommt er mit dem Hausmeister
zurück und ich bekomme ein kleines Nebengebäude zugewiesen.
Die Nacht ist gerettet – trocken und fast ruhig. |
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Dass ich noch nicht im Rhythmus bin, merke ich am Abendessen. Es
gibt Nudeln mit Thunfisch ohne Gemüse. Das hatte ich bisher noch
nicht. Leider feiert die Gemeinde ein riesiges Fest und es ist sehr
laut bis zum Morgen. Ich staune, denn heute ist doch der Papst gestorben. |
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