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Montag, 18. Oktober 2004 |
Victoria - Kreuzung 104/101 |
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63,28 kmGesamt:
4797 km |
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bewölkt, leicht sonnig |
Der Tag beginnt mit einigen Erledigungen und ich habe ja Zeit bis
zur Abfahrt der Fähre um 10.30 Uhr. Jetzt in der Nachsaison fahren
nur noch zwei Fähren am Tag, um 10.30 und um 16.00 Uhr.
Der erste Weg führt mich in den Buchladen um das Radbuch abzuholen.
Ich habe es zu einem Ringbuch umfunktionieren lassen um es besser
handhaben zu können. Für 4$ denke ich eine gute Investition.
Der zweite Weg bringt mich zum Postamt, um ein Paket nach Hause zu
schicken. |
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Diesmal bin ich schlauer und gebe den Wert mit 2 $ an, um die Zollkosten
zu sparen. Da es nicht so wichtig ist wie lange es unterwegs ist wähle
ich Surf International, d.h. mit dem Schiff, und bin mit 6,25 $ dabei.
Nun geht es zur Fähre. Der Preis für mich und das Rad liegt
bei 19 $ und die Fähre soll bis in die USA, genauer gesagt bis
Port Angeles, 1 h und 40 min benötigen. |
Diesmal sieht es echt schon besser aus mit der Grenzsicherheit.
Foto und Fingerabdrücke (beide Zeigefinger) werden genommen und
nach einigen Fragen zur Reise bekomme ich sogar einen Stempel. Es
ist ein komisches Gefühl in ein anderes Land zufahren, zwar mit
derselben Sprache, aber mit anderem Geld, anderen Menschen, Meilen
statt Kilometern und Begriffen wie Fuß und Inch. Was wird mich
erwarten - Auf und Ab, Regen, Wind, Wellen und Kälte - einfach
Herbst und Winter. |
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Nach der Fähre geht es relativ zügig nach Osten aus der
Stadt heraus und ich erreicht die Straße 101, die mich auf die
Idee dieser Reise gebracht hat und mich in groben Zügen bis nach
Mexiko bringen wird.
Als ich das Buch, „Bicycling the Pacific Coast" von Tom
Kirkendall (auch die Bibel der Westküsten-Radler genannt) zum
ersten Mal in der Hand hatte, war der Traum groß und die Idee
geboren. Nun bin auf den ersten Kilometern und habe es geschafft,
ich bin frei und lasse mich treiben. |
Es ist einfach super dieses Gefühl zu genießen - alle
Neider sollen ruhig neidisch sein und alle, die Mut bisher noch
nicht hatten, sollen sich entschließen es zu tun.. Es tut
gut und es geht, man muss es nur wollen.
Es geht weiter rollend durch die Wälder und das Wetter ist
besser als erwartet. Der Regen nimmt eine Auszeit und die Kälte
ist nicht so schlimm wie befürchtet. Der erste Zeltplatz, der
am Weg auftaucht, ist zu feucht und zu dunkel und ich habe auch
noch nicht genug Kilometer auf dem Tacho. Leider war er der einzige
weit und breit.
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Als ich gegen 17:00 Uhr nach mehreren Nachfragen an Farmhäusern
noch keinen Platz fürs Zelt habe, kommt Unruhe auf. Schuld daran
sind auch die aufziehenden Wolken und der zu erwartende Regen. Zwei
km vor der Kreuzung 104/101 habe ich Glück und finde auf einer
Farm einen schönen Fleck. Zwar etwas sehr nah an der Straße,
aber es wird schon gehen. Kaum aufgebaut, prasselt auch schon der
Regen hernieder. Um 18.00 Uhr ist es stockdunkel und mit Suppe ist
heute nichts. Ich muss mich daran gewöhnen mich zeitiger nach
einem Platz für die Nacht umzuschauen.
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Fundstück des Tages: „In the Zone“ - Britney Spears
2003 |
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