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Dienstag, 19. Oktober 2004 |
Kreuzung 104/101 - Lilliwaup |
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74,69 kmGesamt:
4872 km |
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Regen |
Regen, Regen, Regen!!!
Alles nass einpacken ist keine schöne Sache und nach zwei Stunden
ist auch die Regenjacke durch. Ich hätte vielleicht doch nicht
das alte Fundstück hier behalten sollen. Es gibt nur einen Weg
– einfach Augen zu und durch. Die Kälte gibt dem Körper
den Rest und ist kein Vergnügen. Die Zeltplätze sind fast
alle geschlossen und die Leute wissen warum: Bei dem Wetter im Zelt
ist sicherlich nicht jedermanns Sache. |
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Es wird außer mir und Stefan, dem Schweizer, den ich in
Tofino getroffen habe und der Richtung Argentinien unterwegs ist,
nicht viele Verrückte in diesen Wäldern geben.
Nach 25 km nehme ich an einem privaten Campingplatz ein Café
und wärme mich im Trockenen etwas auf. Wärme ist relativ,
einen Ofen gibt es nicht. Ich denke kurz darüber nach hier
zu zelten, doch es gibt keinen Unterstellplatz und so kann ich genauso
gut im Freien stehen. Es soll auf dem nächsten Platz einen
Shelter (Überdachung) geben. Also weiter. Nach 30 km erreiche
ich den Dosewallips State Park. Mal reinschauen schadet nichts und
vielleicht treffe ich ja einen Shelter und besser noch Stefan. Ich
traue meinen Augen nicht! Unter einem Shelter steht ein Radler und
putzt sich gerade die Zähne. Es ist Stefan und wir sind froh
beide uns zu treffen. Er trocken und heute noch keinen Meter auf
dem Rad und ich nass wie ein Pudel. Wir schwatzen über die
nächsten Tage und denken darüber nach, was die nächsten
Stunden passieren soll. Stehen bleiben oder noch ein paar Kilometer
fahren. Für mich sollte es eigentlich keine Frage sein. Wir
entscheiden uns eine Münze zu werfen. Doch bevor wir sie aus
der Tasche nehmen kommt von beiden die Aussage: „Weiter nach
Süden ist auch nicht schlecht.“ 10 min später sitzen
wir auf den Rad, doch weit kommen wir nicht. Eine Frau mit einem
Jeep hält uns an und fragt, ob einer von uns am letzten Café
angehalten hat und eine trockene Unterkunft gesucht hat. „Natürlich,
ich!“ Sie ist mich extra suchen gefahren und lädt uns
zu Kaffee, Kuchen und einer warmen Suppe ein und natürlich
einer kostenlosen Unterkunft. Doch unsere Entscheidung ist gefallen.
Sie kann es nicht verstehen, es regnet und bald ist es dunkel. Bis
zum nächsten Zeltplatz sind es über 40 km und die Straße
ist sehr eng.
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Danke für die nette Einladung! Der Regen lässt nach, die
Straße fährt sich gut und wir kommen voran. Nach 75 km
taucht hinter Lilliwaup ein RV-Park auf, der auch ein Bunkhaus (Taucherunterkunft)
für 25 $ pro Person vermietet. Küche, Fernsehraum, Bad,
ein Vierbettzimmer, drei Doppelbettzimmer und ein Einzelzimmer. Alles
für uns allein. Die Entscheidung fällt nicht schwer. In
kürzester Zeit ist die Heizung angeworfen und die Sachen zum
Trocknen aufgehängt. Nach einer heißen Dusche sitzen wir
vor dem Fernseher und genießen unser Abendessen. |
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Vor 1:00 ist der Abend nicht zu Ende. Mal sehen, was die nächsten
Tage bringen. wir haben uns entschieden den Abstecher zum Mt. Saint
Helens zu machen.
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